Österreichs Staatsschulden sind im ersten Quartal 2024 auf 383,2 Milliarden Euro geklettert. Das teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit, laut der sich Österreich damit weiter von der Maastricht-Vorgabe entfernt hat.
Diese sieht eine Schuldenquote von höchstens 60 Prozent vor, wobei mit Schuldenquote das Verhältnis der Staatsschulden zum nominellen Bruttoinlandsprodukt bezeichnet wird. Durch diese Vorgabe soll unter anderem Stabilität beim Preisniveau gewährleistet sein. Der tatsächliche Wert Österreichs lag im ersten Quartal 2024 bei 79,7 Prozent. Ende des Vorjahrs waren die Staatsschulden noch um 12,1 Milliarden Euro höher.
Worauf der Anstieg beruht
Der höchste Anstieg des öffentlichen Schuldenstands entfiel laut Statistik Austria auf den Bundessektor. Der Bund hatte mit den aufgenommenen Mitteln ein Defizit abgedeckt und Liquidität sichergestellt. Die meisten Schulden entfielen Ende März auf Anleihen, gefolgt von Krediten und Einlagen. Zudem sind die Schulden im Gemeinde- und Sozialversicherungssektor leicht gestiegen. Der Landessektor konnte seine Verbindlichkeiten hingegen etwas reduzieren.
Das öffentliche Defizit betrug im ersten Quartal des Jahres 6,4 Milliarden Euro, das sind 5,3 Prozent des vierteljährlichen Bruttoinlandsprodukts. Auch dieser Wert war im Vergleichszeitraum des Vorjahres niedriger.
Die Regierung hinterlässt Reformstau und Schaden für Österreich.
Douglas Hoyos, NEOS-Generalsekretär
EU-Kommission: Sparpaket schnüren
Kritik an der Schuldenquote kam am Donnerstag von den NEOS. Die Partei würde sich im Sommer mit Fachleuten zusammensetzen, um über Sparpotenziale zu sprechen. Schließlich muss die künftige Regierung laut Fiskalrat und EU-Kommission ein Sparpaket von mehr als zehn Milliarden Euro schnüren. Auch die aktuelle Regierung hätte in ihrem Programm festgelegt, eine Schuldenquote von etwa 60 Prozent anzupeilen, sagte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos.
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