ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ruft selbst in der Stunde seiner großen Erfolge bei der Fußball-EM neuerlich zu Wachsamkeit gegenüber rechtsextremen Tendenzen in Europa auf.
„Wir leben in einer so bewegten Zeit, in der man nicht mehr sagen kann, das eine ist Sport und das andere Politik, und die zwei Dinge haben nichts miteinander zu tun“, betonte der Deutsche am Donnerstagabend in der „ZiB 2“ des ORF. Er halte es für wichtig, dass Menschen in der Öffentlichkeit Position beziehen.
„... dem kann man wirklich nicht helfen!“
„Gerade die Geschichte unserer beiden Länder Österreich und Deutschland sollte uns Lehre genug sein“, meinte Rangnick. „Wenn man nach diesen 100 Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben geführt hat und zu den schlimmsten Verwerfungen geführt hat, die man sich nur vorstellen kann, dem kann man wirklich nicht helfen.“
„Auf rechtem Auge müssen wir sehr, sehr wachsam sein“
Die aktuellen Entwicklungen in den beiden Ländern könne man nicht gutheißen. „Ich bleibe dabei: Gerade auf diesem rechten Auge müssen wir sehr, sehr wachsam sein.“
Als Paradebeispiel für multiethnischen Zusammenhalt führte Rangnick Österreichs „Non-playing Captain“ David Alaba an, der trotz seines Kreuzbandrisses die gesamte EM beim ÖFB-Team verbringt.
„In allen anderen Ländern fast unvorstellbar!“
„Ich glaube, so etwas ist in allen anderen Ländern fast unvorstellbar, dass ein Spieler, der gerade in der Reha steckt, seinen gesamten Urlaub opfert, weil er bei der Mannschaft sein will, weil er uns mit seiner ganzen Erfahrung zur Seite stehen will.“
So stelle er sich das nicht nur im Fußball vor, betonte der 65-Jährige. „So stelle ich es mir auch im normalen Leben vor, dass wir uns gegenseitig schätzen.“
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