Nach Job-Entscheidung

Nehammer zu EU-Kommission: „Mehr Pragmatismus“

Politik
28.06.2024 10:35

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat die Entscheidung für EU-Spitzenposten beim Gipfel in Brüssel begrüßt. „Es ist wichtig, dass wir ein Vakuum verhindert haben, dass wir wichtige Personalentscheidungen gemeinsam getroffen haben“, sagte Nehammer nach den Beratungen in der Nacht auf Freitag. Inhaltlich erwartet der Kanzler von der neuen EU-Kommission mehr Pragmatismus und mehr Subsidiarität, wie er sagte.

Die Entscheidungen für Ursula von der Leyen als Kommissionspräsidentin, Antonio Costa als Ratspräsident und Kaja Kallas als Außenbeauftragte seien „in einer guten Diskussion“ getroffen worden, so Nehammer. Auch wichtige inhaltliche Punkte seien besprochen worden – wie Migration, Wettbewerbsfähigkeit und Reduzierung von Vorschriften für Unternehmen.

Mehrheit für von der Leyen
Nehammer geht davon aus, dass im nächsten Europaparlament eine Mehrheit für von der Leyens zweite Amtszeit gewährleistet ist. Grundsätzlich gebe es ein abgesprochenes Vorgehen unter den Parteienfamilien, sagte er. Er gehe davon aus, dass sich die Abgeordneten daran halten würden.

Kaja Kallas, Ursula von der Leyen und António Costa wurden für die Topjobs in der EU fixiert. (Bild: APA/AFP)
Kaja Kallas, Ursula von der Leyen und António Costa wurden für die Topjobs in der EU fixiert.

Der Bundeskanzler verteidigte die Zusammenarbeit von Christ- und Sozialdemokraten und Liberalen bei dem EU-Personalpaket. Im Parlament gehe es darum, eine tragfähige Mehrheit zu finden. „Das war zwischen Sozialdemokraten, Europäischer Volkspartei und Liberalen am besten möglich, mit der Fraktion, wo (Italiens Ministerpräsidentin) Giorgia Meloni drinnen ist, am schwierigsten“, so Nehammer. Meloni hatte den Deal zwischen den drei Parteien scharf kritisiert und sich bei der Wahl von der Leyens enthalten.

Zustimmung für Kallas
Im Hinblick auf Kallas sagte Nehammer, es sei wichtig, dass die künftige EU-Außenbeauftragte alle Außengrenzen der Europäischen Union im Blick habe, also auch die Südgrenze, wo Migration stattfinde. Kallas bringe „große Erfahrung mit“ und stehe als Ministerpräsidentin Estlands „selbst unter großem Druck vonseiten der russischen Aggression“ und habe sich da bewiesen, sagte Nehammer. „Wir trauen ihr im Rat zu, dass sie diese Fähigkeit mitbringt, die EU als Ganzes zu begreifen.“

Die EU-Wahl habe gezeigt, dass es eine „Änderung des politischen Kurses braucht“, sagte Nehammer weiter. „Die Aufgabe wird sein, diesem Wahlergebnis der Menschen auch Rechnung zu tragen. Das heißt eben auch, dass sich die Kommission auch entsprechend anders zusammensetzen muss.“

„Es wird mehr Pragmatismus geben“
Nehammer erwartet auch eine grundsätzliche Änderung der EU-Politik. „Es wird mehr Pragmatismus geben, das ist meine Erwartungshaltung an die Kommission. Es wird wieder mehr Subsidiarität geben. Das heißt, dass sich die Kommission nicht in alle Angelegenheiten einmischt, sondern in die zentralen Themen der Europäischen Union.“

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele