Die große Ausrichtung der meisten Autohersteller weg vom Verbrenner hin zum Strom bröckelt. Nachdem kürzlich Volkwagen angekündigt hat, Milliarden in Verbrennungsmotoren umzuleiten, kommen solche Aussagen nun auch von Mercedes.
Die Stuttgarter haben bei ihren Investitionen wieder stärker Benziner im Visier. Mercedes investiere „wieder mehr Geld in Verbrenner als bisher geplant“, sagte Konzernchef Ola Källenius der „WirtschaftsWoche“. Allein 2024 werde Mercedes in der Pkw-Sparte „14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und in unsere Werke mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Elektromobilität und Hightech-Verbrennertechnologie“ investieren.
Mercedes werde nun den Antriebsstrang der elektrifizierten High-Tech-Verbrenner „noch einmal richtig“ überarbeiten, sodass „er bis tief in die 2030er-Jahre hält“, sagte Källenius der WirtschaftsWoche. Auch alle „relevanten Verbrenner und Getriebekombinationen“ würden für neue Regulierungen wie für EU7 oder China 7 fit gemacht. „Unsere Motoren werden immer auf dem allerhöchsten technologischen Stand sein. Sonst würden wir schlagartig 2027/28 unser Verbrennergeschäft abwürgen.“
Auch in die Überarbeitung der aktuellen S-Klasse habe man „sehr viel mehr investiert“, als das normalerweise der Fall sei. Das Facelift kommt Mitte 2026 auf den Markt.
Gerüchten, dass es keine neue elektrische S-Klasse geben werde, widersprach der Manager jedoch. „Das Projekt läuft mit hoher Geschwindigkeit.“ Schließlich solle Mercedes nach wie vor „bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts bilanziell CO2-neutral werden.“
Der deutsche Autobauer hatte lange erklärt, dass er sich darauf vorbereite, ab 2030 nur noch rein elektrische Modelle zu verkaufen. Wegen der schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos stellt sich Mercedes aber auf einen späteren Abschied vom Verbrenner ein.
Volkswagen hatte jüngst angekündigt, von 180 Milliarden Euro, die bis 2028 investiert werden sollen, ein Drittel davon zu investieren, um Verbrenner weiterzuentwickeln.
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