Junges Konzert

Bruckner träumt an der Orgel – und rappt

Oberösterreich
28.06.2024 17:00

Ist die Musik Bruckners ein Traum oder doch ein Albtraum? Junge Solistinnen und Solisten gestalteten dazu gemeinsam mit dem Symphonischen Orchester der Musikschule der Stadt Linz ein Konzert im Brucknerhaus. Auch Rapperin Yasmo ließ sich von Bruckner inspirieren: Eine Sternstunde junger Musik!

Schon der Rahmen ist einzigartig: Die Musikschule der Stadt Linz vergab fünf Aufträge an Komponistinnen und Komponisten, darunter so renommierte Namen wie Kurt Schwertsik oder Otto Lechner. Die fünf Uraufführungen mit Bezug zu Anton Bruckners Musik wurden von Musikschülern – Orchester und Solisten – im Linzer Brucknerhaus in einem fulminanten Konzert aus der Taufe gehoben. Dirigent Ingo Ingensand steuerte als Zugabe auch noch ein Werk aus seiner Feder bei.

Bruckner schläft an der Orgel ein
In „Gracchus“, einem Konzert für Akkordeon (Samuel Lonsing) und Orchester, setzte sich Otto Lechner neben Bruckner auch mit Kafkas Werk „Der Jäger Gracchus“ auseinander, einer beunruhigenden Erzählung über einen, der nicht tot und nicht lebendig sein kann.

Komponistinnen und Komponist: Kurt Schwertsik, Johanna Doderer, Tanja Glinsner (Bild: Reinhard Winkler)
Komponistinnen und Komponist: Kurt Schwertsik, Johanna Doderer, Tanja Glinsner
Ingo Ingensand (li.) hatte die musikalische Leitung über (Bild: Reinhard Winkler)
Ingo Ingensand (li.) hatte die musikalische Leitung über

Tanja Elisa Glinsner wandte sich im Orgelkonzert „GEBILDEentrückt“ dem Fall zu, dass Bruckner an der Orgel einschläft (Solistin: Riccarda Fuchs), während Julia Lachersdorfer im Violinkonzert „Ursuppe“ die hochbegabte Solistin Ida Gillesberger wenig herausforderte.

Schwertsik und der Traum
Der 89-jährige Kurt Schwertsik bewies im Fagottkonzert „Traum/geträumt“ (hervorragender Solist: Simeon Körber) Humor und Tiefgang – ein Highlight, wie auch das Konzert für Saxophon (großartig: F. Xaver Gumpenberger) und Orchester von Johanna Doderer. Spannend und neuartig!

Bruckner-Slam
Peter Kislinger und die Rapperin Yasmo – eine preisgekrönte Slam-Poetin –  wurden gebeten Spontankommentare zu den Uraufführungen zu formulieren. Während Yasmo Assoziationen ausdrückte, näherte sich Peter Kislinger (jahrzehntelang Mitarbeiter bei Ö1) den Höreindrücken als Kenner im Sinne Adornos. Zwei gänzlich verschiedene Wege sich an Bruckner heranzupirschen. Der Beitrag der Musikschule zum Brucknerjahr 2024 ist gelungen!

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