Die Schweiz hat Titelverteidiger Italien mit 2:0 aus dem EM-Turnier geworfen. Remo Freuler und Ruben Vargas sorgten für die Entscheidung. Die „Azzurri“ zeigten am Samstag dabei einen erschreckend schwachen Auftritt, der in der Heimat hohe Wellen schlagen dürfte. Die Eidgenossen wiederum besiegten das Nachbarland erstmals seit 1993 und lösten damit das Ticket für das Viertelfinale. Dort warten entweder England oder die Slowakei.
Für den Titelverteidiger war bei der Fußball-EM 2024 bereits im Achtelfinale Endstation. Die schon in der Gruppenphase wenig überzeugenden Italiener unterlagen am Samstag in Berlin nach ganz schwacher Leistung der Schweiz mit 0:2 (0:1). Die groß aufspielenden Eidgenossen stehen dank Treffer von Remo Freuler (37.) und Ruben Vargas (46.) so wie vor drei Jahren im Viertelfinale, in dem am kommenden Samstag der Sieger der Sonntag-Partie zwischen England und der Slowakei wartet.
Italiens Teamchef Luciano Spalletti nahm gegenüber dem letzten Gruppenspiel gegen Kroatien (1:1) gleich sechs Änderungen vor. Anstellte des bisher herausragenden, aber gesperrten Innenverteidigers Riccardo Calafiori kam Gianluca Mancini zum Zug, Flügelflitzer Federico Chiesa und Stürmer Gianluca Scamacca kehrten ins Team zurück, Nicolo Fagioli, Bryan Cristante und Stephan El Shaarawy standen erstmals in der Startelf.
Schweiz dominierte das Spiel
Die Umstellungen griffen aber nicht. Das Spiel bestimmten die Schweizer, die sich mit ihrem Pressing und Kombinationsspiel über lange Phasen in der italienischen Spielhälfte festsetzten. In der 24. Minute spielte die Mannschaft von Murat Yakin auch die erste große Chance heraus. Breel Embolo lief alleine auf Gianluigi Donnarumma zu, scheiterte aber am italienischen Schlussmann. Postwendend wurde auch der vierfache Weltmeister durch Chiesa gefährlich – es blieb die Ausnahme.
Die Schweizer blieben im Berliner Olympiastadion bei Temperaturen knapp unter 30 Grad weiter am Drücker und gingen hoch verdient in Führung. Nach Hereingabe von Vargas hatte Feuler mitten im Strafraum viel Zeit, sich den Ball herzurichten und traf mit einem von Mancini leicht abgefälschten Schuss zur Führung (37.). Die auf ganzer Linie enttäuschenden Italiener hatten noch Glück, dass sie nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gingen. Einen Freistoß von Fabian Rieder konnte Donnarumma mit Hilfe der Stange gerade noch klären (45.+1).
Desaströser Auftritt
Nur 27 Sekunden nach Wiederanpfiff war es aber so weit. Die Italiener hatten Anstoß, verloren aber gleich den Ball. Die Schweizer kombinierten sich nach vorne, brachten Vargas in Schussposition und der Offensivmann bezwang, ohne attackiert zu werden, Donnarumma.
Für den Schweizer Torhüter Yann Sommer, mit Inter Mailand italienischer Meister, wurde es vorerst nur einmal gefährlich, aber durch einen eigenen Mann. Verteidiger Fabian Schär köpfelte an die Stange (52.). Im Finish kamen die Italiener auf, ein Schuss von Scamacca, der allerdings wohl im Abseits stand, landete ebenfalls an der Stange (75.). Der erste Sieg gegen Italien seit 31 Jahren geriet aber nie in Gefahr.
So wie 2021, als man sich im Elfmeterschießen gegen Frankreich durchsetzte, warfen die Schweizer auch diesmal eine große Fußball-Nation im Achtelfinale aus dem Turnier. Für Italien setzte es nach den verpassten WM-Endrunden 2018 und 2022 dagegen den nächsten Tiefschlag, der Glanz des EM-Triumphs dazwischen ist endgültig verblasst. Damit bleibt Spanien 2012 die einzige Mannschaft, die den EM-Titel erfolgreich verteidigen konnte.
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