Extremradler Paul Lindner startet am Samstag zum 24. Mal beim Race Across The Alps. Der 60-jährige Mösler erwartet wie jedes Jahr eine „extreme Geschichte“ über legendäre Alpenpässe, verspricht aber: „Ich will mich nicht umbringen.“
„Der ist doch völlig verrückt.“ Sätze wie diese bekommt Extremradfahrer Paul Lindner (Bike Friends Salzburg) schon seit vielen Jahren zu hören. „Aber das ist mir völlig sch***egal“, winkt der 60-Jährige ab. Am Samstag steht der Mösler zum bereits 24. Mal beim Race Across The Alps (RATA) am Start. „Es ist das härteste Eintagesrennen der Welt“, weiß Lindner, der auf dem Weg von Nauders nach Nauders verschiedene legendäre Alpenpässe überquert. Dort, wo regelmäßig der Giro d’Italia oder die Tour de Suisse drüberrollt. Insgesamt 525 Kilometer und 14.000 Höhenmeter sind zu absolvieren. Zielankunft vorausgesetzt.
Unterstützt wird Lindner wie im Vorjahr von seiner Schwester und der Tochter eines guten Freundes. Beide sitzen im Begleitwagen, das Ewig-Förderer Thomas Seyringer zur Verfügung stellt. Seine Frau drückt ihm von daheim aus die Daumen. Die Strapazen, die auf ihn warten, sind riesengroß. Das weiß Lindner nur zu gut. Saukalt sei es da oben, der Puls rassele bei den Abfahrten nur so in den Keller. „Nach dem Albulapass habe ich fast jedes Mal Sekundenschlaf“, erklärt der Pedalritter mit ernster Miene, um kurz darauf verschmitzt zu grinsen: „Ja, es ist eine extreme Geschichte.“
„Egal ob Erster oder Letzter“
Nicht annähernd so brutal – zumindest aus Lindners Sicht – war die Einstimmung auf sein Lieblingsrennen. Erst vergangenen Samstag absolvierte er ein „Everesting“, fuhr dabei elfmal aufs Rossfeld. Macht in der Endabrechnung 9005 Höhenmeter und 202 Kilometer in über elf Stunden. „Ich war sogar eine Viertelstunde schneller als beim letzten Mal“, grinst Lindner, der es beim RATA aber nicht ganz so schnell angehen muss.
„Vor zehn Jahren bin ich dorthin gefahren, um das Rennen zu gewinnen. Jetzt ist es mir völlig egal, ob ich Erster oder Letzter werde. Ich werde mich nicht umbringen.“ Denn eins ist klar, so sagt es der Kaindl-Schichtarbeiter, der kürzlich sein 30-jähriges Dienstjubiläum feierte: „Ich muss schließlich am Montag um vier Uhr in der Früh wieder in die Firma.“
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