„Prozessverschleppung“

Erbitterter Sorgerechtsstreit: Vater gibt nun auf

Wien
28.06.2024 20:00

Seit Jahren kämpft ein Wiener um seinen Sohn, der bei der Kindesmutter in Vorarlberg lebt. Die Richter im Westen würden auf Prozessverschleppung setzen, so die Anschuldigung.

Mit Tränen in den Augen wischt Otto P. (Name geändert) in der Kanzlei seines Wiener Anwalts Clemens Gärner über sein Smartphone. Es sind die Fotos seines Sohnes, die ihn traurig stimmen.

Herzzerreißende Botschaft des Sohnes
Der Vierjährige hat ein Bild gemalt, um seinem Papa zu zeigen, wie sehr er ihn mag – der Vater zeigte es stolz beim Interview-Termin her.2 Das Kind ist Opfer eines erbarmungslosen Sorgerechtsstreits, bei dem P. vor Gericht allerdings nicht viel zu melden hat.

Herzzerreißende Botschaft des Buben an den Papa zum Vatertag. (Bild: G. Pilz)
Herzzerreißende Botschaft des Buben an den Papa zum Vatertag.

600 Kilometer Distanz
Aktuell ist der 53-Jährige vom Bezirksgericht Bregenz verpflichtet, jede Woche von Donnerstag bis Samstag seinen Sohn zu betreuen, dieser darf aber das Land Vorarlberg nicht verlassen. Herr P. ist Geschäftsmann und lebt in Ostösterreich. Die Distanz Wien-Bregenz beträgt immerhin 600 Kilometer. Sollte er sein Kontaktrecht nicht wahrnehmen, hat ihm das Gericht eine Beugestrafe von 500 Euro für jedes Mal angedroht. Nicht einmal ein Besuch am Vatertag wurde vom Gericht genehmigt.

Alleinige Obsorge obliegt der Mutter
Die alleinige Obsorge des Buben obliegt der Mutter. Während der Kindesvater noch nie mit dem Kleinen auf Urlaub fahren durfte, hat die Ex-Partnerin dies schon mehrmals gemacht. Zudem leidet der Kleine an einer polyzystischen Nierenerkrankung. „Seit einem Jahr verlange ich von ihr die Befunde“, sagt P.

Bereits im Jänner 2023 hat er einen Antrag um ein mit dem Beruf vereinbares Kontaktrecht beim BG Bregenz gestellt, „Darüber ist bis heute nicht entschieden, nicht einmal verhandelt worden“, erklärt Anwalt Clemens Gärner.

Kosten steigen, während Mutter Verfahrenshilfe erhält
„Egal, welcher Richter für uns zuständig ist, es wird keine Entscheidung getroffen, sondern alles auf teure Sachverständiger ausgelagert“, üben Anwalt und Mandant Kritik. Die Kosten steigen, während die Mutter Verfahrenshilfe erhält. Jetzt gibt der Vater schweren Herzens auf.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Wien Wetter



Kostenlose Spiele