Radheld in Topform

Felix Gall ordnet sein Leben Tour de France unter

Tirol
28.06.2024 18:54

Vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt am Samstag redet alles über das mögliche Giro-Tour-Double von Superstar Tadej Pogacar. Österreichs Radheld Felix Gall möchte sich ein Jahr nach dem achten Gesamtplatz auf kein Wunschergebnis festlegen: „Rein gehen und das Beste daraus machen.“

Nur sieben Radprofis haben bisher in einem Jahr Giro d‘Italia und Tour de France gewonnen. Im heutigen Radsport scheint dieses Double nicht mehr möglich zu sein. Rad-Legende Marco Pantani gelang 1998 zuletzt dieses Bravour-Stück.

26 Jahre später probiert nun aber Tadej Pogacar sein Glück. Der Giro-Triumph im Mai scheint den slowenischen Superstar sogar zu beflügeln: „Um ehrlich zu sein, habe ich mich auf dem Rad noch nie so gut gefühlt.“

Felix Gall (li.) mit „Krone“-Reporter Norbert Niederacher (Bild: Birbaumer Christof)
Felix Gall (li.) mit „Krone“-Reporter Norbert Niederacher

Viele Experten sind überzeugt, dass Pogacar wie bei der Italien-Rundfahrt gleich am Samstag auf der ersten Tour-Etappe von Florenz nach Rimini (sieben Berge!) attackiert.

Österreichs Radstar Felix Gall kam der ganze Rummel um Pogacar nicht ungelegen, für den Vorjahres-Achten und Sieger der Königsetappe verlief der Grand Depart in Florenz relativ ruhig: „Natürlich spürt man die Aufregung. Ich habe das aber sehr entspannt aufgenommen.“

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Ich fühle mich gut. Ich glaube, dass ich zum Start frischer bin.

Radstar Felix Gall

Der 26-jährige Osttiroler fühlt sich stärker als im Vorjahr: „Ich fühle mich gut. Ich glaube, dass ich zum Start frischer bin.“

Vor allem konnte Felix mit dem Aufstieg zum Kapitän im französischen Deathlon-AG2R-Team sein Leben ganz der Tour unterordnen. Training, Rennauswahl, Regeneration, Material, Technik – seit dem Trainingsbeginn im vergangenen November war alles nur auf die drei Wochen in Frankreich ausgerichtet.

Arbeit mit Mentaltrainer
Österreichs Sportler des Jahres versuchte sich in allen Bereichen zu verbessern. Da arbeitete er seit Winter mit einem Mentaltrainer zusammen: „So habe ich jemanden, den ich jederzeit anrufen kann und der mit einer professionellen Meinung da ist.“ Dort half ihm ein vom Team zur Seite gestellter Mountainbiker in den Abfahrten schneller zu werden: „Es geht einfach darum, dass man da das nötige Selbstvertrauen auch hat.“

Marco Haller, Gregor Mühlberger (Bild: Birbaumer Christof)
Marco Haller, Gregor Mühlberger

Eines ist aber Gall geblieben. Bescheiden. Er spuckt vor dem Start keine große Töne: „Ich will mich nicht auf ein bestimmtes Ergebnis festlegen. Rein gehen und das Beste daraus machen.“

Zwei ÖRV-Profis als Helfer
Neben Gall nehmen heute zwei weitere Österreicher die Tour in Angriff. Marco Haller soll im neuen Bullen-Team Kapitän Primoz Roglic im Kampf um das Gelbe Trikot unterstützen: „Man trainiert das ganze Jahr mit dem Ziel bei der Tour zu starten.“ Gregor Mühlberger spekuliert als Helfer im Movistar-Rennstall auf Freiheiten: „Es ist alles auf Enric Mas ausgerichtet. Vielleicht ergibt sich eine Chance.“

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