Erneut haben sich Bürger gegen die Pläne des Landes Tirol, den Fernpass zu untertunneln und dafür Maut zu verlangen, erhoben. Diesmal in Reutte. Der hiesige Gemeinderat trat kürzlich dem Transitforum bei – ein klares Zeichen der Ablehnung.
Reutte ist für die Vorhaben des Landes am Fernpass kein gutes Pflaster. Der Bürgermeister Günter Salchner hält mit seiner Skepsis auch öffentlich nicht hinterm Berg und letzte Woche beschloss der Gemeinderat auf Antrag der Grünen, dem Transitforum beizutreten. Da fühlte sich Fritz Gurgiser am Freitag in Reutte natürlich besonders willkommen. Sein Transitforum und die Gegner des Fernpasstunnels Initiative Lebensraum Gurgltal, Mieming und Außerfern riefen zur „1. Bürger-Warn-Versammlung“ zum Musikpavillon.
Und die kamen in Scharen, auch das Medieninteresse war enorm. „Wir verlangen ganz einfach die Einhaltung von nationalem und internationalem Recht“, forderte Fritz Gurgiser zum wiederholten Mal, „ein Fernpasstunnel zieht nur noch mehr Verkehr an“. Ein Verkehrskonzept für die gesamte Region müsse genauso her wie eine Dosierung an den Eintrittsgrenzen. „Und die Definition des Lkw-Fahrverbotes ab 7,5 Tonnen ist ein Witz“, so Dietmar Leiter von der BI Gurgltal.
Weniger als 20% im Reuttener Talkessel für Projekt
Auch BM Salchner erläuterte an einem Beispiel, warum er dem Projekt nichts abgewinnen kann: „Die Festung Ehrenberg, die Therme oder Lumagica ziehen auch viele Besucher über den Fernpass. Alles würde durch die Maut um 24 Euro teurer werden.“ Generell: Ein Bürgermeister sei das Sprachrohr eben der Bürger. Von einer repräsentativen Umfrage eines Studenten wisse er, dass nicht einmal ein Fünftel der Bewohner des gesamten Talkessels die Fernpasspläne positiv sehen. Und ein Mauttunnel würde das Außerfern noch mehr abkoppeln vom übrigen Tirol. Allerdings wisse man schon, dass der Einfluss einer Gemeinde auf das Projekt sehr bescheiden sein wird.
Trotzdem will man auch im Gurgltal und in Mieming weiterkämpfen. Am 21. Juli steigt in Nassereith eine Volksbefragung.
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