Lange vor dem Einsatz von Didi Mateschitz und Red Bull sah es düster um Österreichs Rennstrecke aus. Papa Franz Wurz und Alex halfen entscheidend mit ...
Heutzutage sitzt Alex Wurz, Österreichs ehemaliger 69-facher Grand-Prix-Starter, als TV-Experte beim ORF am Red Bull Ring. Papa (und Ex-Rennfahrer) Franz Wurz sitzt beim Rennen am Sonntag daheim in Niederösterreich vor dem Fernseher. „Ich bin gut ausgerüstet, das schau ich mir gemütlich an“, lacht der heute 77-Jährige, der damals eine entscheidende Rolle einnahm, als es noch kein Red-Bull-Engagement im Murtal gab ...
„Ich war damals beim ÖAMTC, und wir haben Fahrtechnikzentren betrieben“, erinnert sich Wurz senior zurück. „Da hab ich mir gedacht, dass eines im Süden nicht schlecht wäre. Wir sind beim Österreich-Ring gelandet. Und irgendwann ist die damalige steirische Politik um Landeshauptfrau Klasnic gekommen und hat gefragt, ob wir nicht etwas mit dem Ring machen wollen.“
Gesagt, getan. Die Strecke wurde umgestaltet, verkürzt (wegen Lärmbelästigung), quasi „renn-fit“ gemacht.Wurz gründete eine Firma, managte die Strecke und die Formel-1-Läufe. „Es war perfekt. Nichts aber im Vergleich zu heute. Was am Ring geschehen ist und geschieht, ist einmalig“, so Franz, dessen Sohn Alex 1996 im Rahmen eines F1-Tests für Sauber nicht nur seine persönlich ersten Runden in einem F1-Boliden, sondern auch die ersten Runden eines F1-Autos überhaupt auf dem neuen Streckenlayout des damaligen A1-Rings drehte.
Ecclestone „getäuscht“
Diese Namensgebung, A1-Ring, beruhte am Ende auf einem Missverständnis. „Ja, irgendwie ist es mein Verdienst, dass Spielberg die erste Rennstrecke weltweit im Kalender mit einem Sponsor im Namen war“, lacht Franz. „Der Alex hatte in seinem ersten Jahr bei Benetton A1 als Sponsor. Von daher hat’s gute Beziehungen gegeben. Bernie Ecclestone hat das aber eher als ,Austria 1‘ und nicht als Namen einer Telekom-Gesellschaft verstanden.“
Das Streckenlayout hat auch mit Familie Wurz zu tun. „Die ersten Zeichnungen stammten von meinem Vater und mir, als ich klein war“, erinnert sich Alex. „Architekt Hermann Tilke hat unsere Entwürfe dann reingezeichnet.“ Damit war der Weg geebnet – ehe Red Bull und das Projekt Spielberg 2008 grünes Licht erhielten und aus dem Ring das machten, worum die ganze Königsklasse Österreich beneidet.
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