Reformer siegt

Iran-Wahl: Angriff auf Wahlurnen – zwei Männer tot

Ausland
29.06.2024 11:28

Nachdem ein tödlicher Anschlag die iranische Präsidentenwahl erschüttert hat, sind der Reformer Massoud Pezeshkian und Hardliner Saeed Jalili in die zweite Runde eingezogen. Pezeshkian liege mit rund 42,5 Prozent der Stimmen vor Jalili mit 38,7 Prozent, verkündete der Sprecher der Wahlbehörde am Samstag im Staatsfernsehen.

Bewaffnete Männer griffen in der iranischen Provinz Sistan-Baluchestan ein Fahrzeug mit Wahlurnen an – zwei Sicherheitskräfte sind tot, berichten iranische Staatsmedien. Der Vorfall ereignete sich etwa gegen Mitternacht (Ortszeit), wie die Nachrichtenagentur Tasnim in der Nacht auf Samstag vermeldet. Demnach attackierten die Angreifer ein Fahrzeug, das Wahlstimmen in die Stadt Rask transportierte.

Der Ort und die Provinz waren in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Schauplatz von Terrorangriffen. Zunächst reklamierte keine Gruppe den Angriff für sich. In der Provinz ist die militant-islamistische Gruppe Jaish al-Adl aktiv. Die sunnitische Gruppe kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans.

Iranische Frauen stehen in Teheran vor einem Wahllokal Schlange. (Bild: APA/AFP/ATTA KENARE)
Iranische Frauen stehen in Teheran vor einem Wahllokal Schlange.

Stichwahl am 5. Juli
Da bei der Wahl nun keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, findet am 5. Juli eine Stichwahl statt. Ausgeschieden ist Parlamentspräsident Mohammed Baqer Qalibaf mit 13,8 Prozent.

Der islamische Geistliche Mostafa Purmohammadi kam als Viertplatzierter auf weniger als ein Prozent der Stimmen. Insidern zufolge soll die Wahlbeteiligung bei etwa 40 Prozent gelegen und damit niedriger gewesen sein als von den klerikalen Machthabern erwartet.

Iranischer Präsident starb vor sechs Wochen bei Hubschrauberabsturz
Im Iran fand am Freitag die Wahl des neuen Präsidenten statt. Vor sechs Wochen war Präsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Nun waren rund 61 Millionen Iranerinnen und Iraner aufgerufen, einen Nachfolger zu wählen.

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