E-Fuels und Biosprit sind eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu senken. Ergänzend zur Elektromobilität. Die sogenannte Deutsche Umwelthilfe (DUH) erweist dem Klima nun einen Bärendienst und schwärzt den neuen klimafreundlichen Dieselkraftstoff HVO100 an. Auf zweifelhafter Basis.
Auf das nachhaltige HVO100 setzt u.a. die Österreichische Post, die einen großen Teil ihrer Flotte damit betankt, um „dem völlig emissionsfreien Transport von Paketen, Briefen, Printmedien und Werbesendungen einen Schritt näher zu kommen“. Die Verantwortlichen sehen es als „Brückentechnologie, die den Emissionsausstoß schon heute deutlich reduzieren kann“. In seiner Reinform (HVO100) senkt der Treibstoff die bilanziellen CO₂-Emissionen von Dieselfahrzeugen um bis zu 90 Prozent gegenüber fossilem Diesel.
Man könnte das als angewandten Umweltschutz bezeichnen, im Gegensatz zum Vorgehen der DUH.
Der Verein bezeichnet HVO100 aufgrund gegenüber herkömmlichem Diesel leicht höherer Werte bei ultrafeinen Rußpartikeln und Stickoxiden als „gesundheitlich problematisch“ und „Scheinlösung“. Dazu stellt der ADAC klar: Bei eigenen Messungen zu den Emissionen von HVO100 wurden die Grenzwerte sowohl bei den Rußpartikeln (PN) als auch bei den Stickoxiden (NOx) um bis zu 97 Prozent bzw. 78 Prozent unterschritten. „Die alarmistische Darstellung der DUH ist vor diesem Hintergrund höchst tendenziös und trägt zur Verunsicherung von Verbrauchern bei“, heißt es in einer Aussendung.
Eine solche „Verzerrung der Sachverhalte“ sei nicht nachvollziehbar, so der ADAC. Die DUH zerrede die Chancen von HVO100 für einen klimafreundlichen Verkehr. Gerade vor dem Hintergrund eines zögerlichen Hochlaufs der Elektromobilität gelte es, die Möglichkeiten alternativer Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge voll auszuschöpfen, betont der Automobilklub.
Testfahrzeug ohne Freigabe für HVO100
Fraglich ist für den ADAC außerdem, warum die DUH bei ihren Messungen an einem VW Touareg 3.0 TDI Euro 5 ein Fahrzeug genutzt habe, das gar keine HVO-Freigabe besitzt. ADAC Technikpräsident Karsten Schulze: „Für mich ist das Ziel der Untersuchung sowie der Veröffentlichung klar. Es geht um Stimmungsmache und nicht um die Sache. Schade, dass sich die DUH aus ihrer Verantwortung für Klimaschutz im Verkehr verabschiedet.“
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