„Krone“-Interview

„Bei der EM trage ich stolz ein Österreich-Trikot“

Der Isländer Thorsteinn Einarsson fühlt sich auch als Österreicher.

(Bild: Amine Sebaur)

Der Isländer Thorsteinn Einarsson ist in der heimischen Musikszene eine Größe. Der „Krone“ verriet er, warum sich nun ein Kreis geschlossen hat und was ihn mit Osttirol verbindet.

„Krone“: Du bist bereits im Alter fünf Jahren nach Österreich gekommen. Fühlst du dich mittlerweile als Österreicher und wie ist die Verbindung zu Island?
Thorsteinn Einarsson: Die Verbindung zu Island ist stärker denn je. Vor ein paar Jahren war ich sehr viel dort. Ich habe auch mehr Kontakt zu meiner Familie. Aber Österreich ist mein Zuhause. Bei der EM trage ich mit Stolz ein Österreich-Trikot. Je älter man wird, desto stärker werden die Verbindungen zur Heimat. Aber Isländer oder Österreicher – ich bin beides. Ich bin einfach ich und ich als Person fühle mich als beides.

Die Burg Heinfels wird am 30. August Schauplatz des ersten eigenen Konzerts von Thorsteinn Einarsson in Osttirol.

(Bild: Alphamedia Tirol GmbH)

Deine Musik hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Waren es am Anfang ruhigere Songs, ist es seit 2023 deutlich schneller geworden.
Sie hat mehr Charakter hinzugewonnen. Ich selbst habe mich als Songwriter weiterentwickelt. Ich mag aber auch großes Kino und deshalb schnelle Nummern. Ich beweg mich jetzt viel mehr im 140 bpm-Bereich (Anmerkung: Beats per Minute). Am Anfang konnte ich nur Balladen schreiben, habe dann bemerkt, dass es eine Lücke gab bei mir, weil ich live schnelle Nummern brauche. Jetzt kann ich das echt gut und es gefällt mir. Ich hab mein Handwerk verfeinert und das ist auch gut.

Die Sprache, in der du singst, ist aber nach wie vor Englisch. Wird es so bleiben?
Ja, definitiv! Es wird sicher mal was Deutsches oder Isländisches vorkommen. Aber jetzt eine Veränderung zu machen wäre falsch – und kommt auch nicht.

Du warst zuletzt auch bei der ORF-Sendung „Die große Chance“. Wie war die Erfahrung für dich dort als Juror?
Es war sehr angenehm, weil man nicht nervös sein musste. Andererseits ist es drei Stunden live und man muss aufpassen, dass man nicht ein blödes Wort sagt (lacht). Aber es war surreal: Zehn Jahre nach meinem eigenen Auftritt. Es ist ein Privileg, das machen zu dürfen. Es kommen jetzt immer mehr von diesen Momenten, wo man zurückblickt. Es war wie ein Abschluss einer Zeit meines Lebens. Jetzt starten wir neu durch und ich freu mich sehr drauf.

Konzert in Osttirol

Das Konzert findet am 30. August um 20 Uhr auf der Burg Heinfels statt. Infos und Tickets unter www.pretix.eu/alphamedia

War das eines deiner bisherigen Karriere-Highlights?
Auf jeden Fall! Auch den Amadeus zu gewinnen war sehr schön. Auf der Donauinsel zu spielen ist ebenfalls ein Highlight. Es fühlt sich so an, als würde ich einen neuen Punkt in meiner Karriere erreichen. Ich weiß noch nicht, was es ist, aber irgendwas sagt mir: ,Mach’ so weiter und bleib dran’.

Im August gibst du ein Konzert auf der Burg Heinfels – ein tolles Ambiente. Wie ist dein Bezug zu Osttirol und worauf dürfen sich die Gäste an diesem Abend freuen?
Ich war einmal in Osttirol, als ich beim Dolomitenmann gespielt habe. Jetzt freue mich auf mein erstes richtiges und vor allem eigenes Konzert. Ich würde auch gerne viele Leute aus der Region sehen. Wenn nicht wegen meiner Musik, dann wegen der Location. Die Veranstalter haben sich was Geniales vorgenommen. Es soll ein geiles Konzert, mit geiler Kulisse werden.