Stadt-Land-Gefälle

Dramatische Sprachbarrieren an unseren Schulen

Politik
29.06.2024 18:00

Eine aktuelle Studie der Agenda Austria ergibt ein dramatisches Bild: Vor allem in Wien, aber auch in anderen städtischen Gebieten gibt es viele „außergewöhnliche Schüler“, die dem Unterricht nicht folgen können.

„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“ Ein zeitlos gültiger Satz von Ludwig Wittgenstein. Vor allem aktuell, zumal die Sprache den ersten Schritt zur Integration bedeutet – erschreckende Defizite gibt es hierzu bereits in Schulen.

Die Agenda Austria hat eine aktuelle Studie geliefert. Darin geht es um „außergewöhnliche Schüler“, also solche, die laut Direktoren dem Unterricht fast ausschließlich aufgrund von Sprachbarrieren nicht ausreichend folgen können.

(Bild: Krone KREATIV/Adobe Stock)

Einige Wiener Bezirke stechen heraus
„Es gibt einen deutlichen Zusammenhang: Bezirke, wo viele Kinder mit nicht deutscher Alltagssprache sind, sind auch viele außergewöhnliche Schüler“, sagt Carmen Treml vom liberalen Thinktank Agenda. Fazit: Es gibt ein enormes Stadt-Land-Gefälle.  Der unrühmliche Spitzenreiter ist Wien-Margareten. 35 Prozent sind in Volksschulen außerordentliche Schüler.    Einige Wiener Bezirke stechen heraus, aber auch Städte wie Wels.

Auch Eltern in der Pflicht
Wenn es um schulische Belange geht, müsse die deutsche Sprache vorherrschen, sagt die Ökonomin.  Es spreche ja nichts dagegen, wenn man daheim oder am Abend auch in seiner Muttersprache kommuniziere. Aber es müssten sich auch die Eltern bemühen, selbst wenn es für Erwachsene schwieriger sei, Sprachen zu erlernen.

„Aber man muss sich bewusst sein, dass man Kindern einfach Chancen für die Zukunft verbaut, wenn man hier nicht nach- und mithilft und sie deutsche Sprache heranführt.“ 

Zahlen offenbaren das große Problem
Hier offenbart sich in Zahlen das große Problem der Bundeshauptstadt. Die  „Krone“ berichtete bereits vielfach über diese Problematik, über verzweifelte Lehrer und teils unhaltbare Zustände. Wie auch Susanne Wiesinger, Lehrerin an einer Brennpunktschule in Wien-Favoriten, Autorin und „Krone“-Kolumnistin. Sie alle können schaurig-traurige Lieder davon singen.

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