David Alaba:

„Moment genießen und nicht verrückt machen lassen“

„Dreamteam“: Ralf Rangnick und David Alaba.

(Bild: GEPA)

Sechs Monate vor Österreichs EURO-Auftakt hatte sich David Alaba das Kreuzband gerissen – dennoch ist der Team-Kapitän bei der euphorischen Reise der Rangnick-Truppe durch Deutschland als „non playing captain“ mittendrin und dabei. Der Real-Star spricht über ...

... seine Reha während der EURO: „Ich habe hier einen Fitnesstrainer und einen Physio, die täglich mit der medizinischen Abteilung in Madrid im Austausch sind. Das funktioniert super. Die Reha ist intensiv, hart, zwei Einheiten täglich.“

... seinen Fahrplan bis zum Comeback: „Ich mache mir nicht zu viel Druck, habe auch kein konkretes Datum, will zurückkommen, wenn ich bei 100 Prozent bin. Jetzt bin ich in der Muskelaufbau-Phase, der nächste Schritt wäre Laufen.“

... Rangnicks Geburtstags-„Feier“: „Wir haben vor der Video-Analyse ein Ständchen gesungen, die Torte überreicht. Es war emotional für ihn.“

David Alaba überreichte Ralf Rangnick die Geburtstagstorte.

(Bild: ÖFB)

... seine Rolle als Teil des ÖFB-Trainerteams: „Man hat immer wieder Momente, in denen man lieber am Platz stehen würde. Das wird immer mein Anspruch sein, das ist hier nicht möglich. Ich versuche, die Mannschaft zu unterstützen. Ich bin der Kapitän, will vorausgehen, mit meiner Erfahrung und Präsenz einen Unterschied machen. Ich bin bei den Video-Analysen dabei, der Trainer fragt nach meiner Meinung zum Gegner, zur Aufstellung. Aber ich bin mehr bei der Mannschaft.“

In der Halbzeit der Polen-Partie baute Alaba Baumgartner auf. 

(Bild: GEPA)

... das Rezept bei K.-o.-Spielen wie jetzt im Achtelfinale gegen die Türkei: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, von unserem Weg abzukommen. Wir müssen trotzdem locker bleiben, einfach an unsere Stärken glauben. Es ist wichtig, dass man sich jetzt nicht verrückt machen lässt. Nervosität und Anspannung sind positiv, die Kunst ist es, es so umzuwandeln, dass man beim Anpfiff fokussiert ist. Ich spreche viel mit den Jungs, habe nicht den Eindruck, dass sie zu nervös sind. Sie genießen eher den Moment.“

... die Gründe für den Erfolg und die Unterschiede zu den letzten beiden EUROs: „Wir haben einen Prozess durchlaufen, gehen seit zwei Jahren diesen Weg. Die Qualität und die Breite des Kaders sind eine andere. Es passt alles. Wir haben Spieler, die Spiele entscheiden, sind aber eine Einheit, die sehr speziell ist. Wir sind am stärksten, wenn wir als Team auftreten. Dafür brauchen wir jeden Einzelnen.“

Alabas Rat ist bei den Mitspielern gefragt.

(Bild: GEPA)

...die gestiegene Erwartungshaltung in Österreich: „Das kriegen wir mit, aber das kennen wir auch schon. Wir lassen uns nicht verrückt machen. Wir haben unsere eigenen Ansprüche, Erwartungen in der Mannschaft, denen wollen wir gerecht werden. Wir gehen von Spiel zu Spiel, um am Ende unsere Träume zu erfüllen.“

... die Türkei ohne Superstar Hakan Calhanoglu: „Dass Hakan ausfällt, tut ihnen weh, aber wir beschäftigen uns nur mit uns selbst.“