Videos gehen viral

Job weg, EM-Star! Der Hype um den Saxophon-Mann

Wer während der Fußball-EM in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, kommt an den Videos von Andre Schnura nicht vorbei: Der deutsche Saxophonist ist zum heimlichen EM-Helden geworden. Dabei verlor er kürzlich seinen Job, wie er seinen Followern mitteilte ...

„Auf uns”, „Zeit, dass sich was dreht”, „Major Tom”, „Freed from Desire” oder „Samba”: Saxophonist Andre Schnura kann sie alle! Um den 30-Jährigen ist ein regelrechter EM-Hype ausgebrochen. Seine Videos, in denen er mitten in den Fanzonen mit seinem Blasinstrument zahlreiche Hits intoniert, gehen im Netz durch die Decke. Fast täglich gehen neue Clips online, die zum Teil Millionenaufrufe generieren. Allein der TikTok-Account von Andre Schnura hat derzeit 665.000 Follower, sein Instagram-Kanal zählt 464.000 Abonnenten - Tendenz steigend!

Job verloren
Doch hinter dem Hype steckt auch eine bittere Geschichte. „Ich bin komplett überwältigt und unendlich dankbar für das, was gerade passiert. Diese Woche ist so ein krasses Auf und Ab – ich wurde Anfang der Woche an der Musikschule, an der ich 6 Jahre unterrichtet habe, aufgrund einer neuen TVöD Regelung (Regelung in Deutschland beim Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, Anm. d. Red.) gekündigt und habe mich schon gefragt, wie ich jetzt weitermachen soll“, schreibt Schnura auf Instagram.

Spenden für kranke Kinder
Der Musiker erklärt, dass das schwarze Saxophon, das er bei seinen Auftritten benutzt, von seiner eigenen Marke ist. Diese hat er mit seinem besten Freund ins Leben gerufen. „Um etwas zurückzugeben, haben wir uns dazu entschlossen, dass wir ab jetzt für den Rest dieses Jahres für jedes verkaufte Saxophon über unseren Shop 150 € spenden werden“, schreibt Schnura, der das Geld an die Toni Kroos Stiftung vergeben möchte, um „schwerkranken Kindern zu helfen.“

Eine tolle Aktion, die auch seine Follower honorieren. „Unser wertvollster Spieler trägt keine Fußballschuhe sondern ein Saxophon“, kommentiert etwa ein User auf Instagram.

Tour geplant
Und nach der EM hat Schnura bereits Großes vor. Der Hype um seine Person eröffnet ihm freilich neue Möglichkeiten. Noch in diesem Jahr will er auf Tour gehen.

Schnura erklärt: „Ich will diese Stimmung auch über die EM hinaustragen und hab mir jetzt einfach mal gesagt scheiß drauf und alles auf eine Karte gesetzt. Mein Team und ich haben in den letzten Tagen meine erste eigene Tour auf die Beine gestellt.“ Auch hier sollen von jedem Ticket automatisch fünf Euro gespendet werden. „Für mich ist das alles total neu, und ich kann nicht einschätzen, ob überhaupt jemand kommt. Aber im Leben gibt es sowieso keine Sicherheit, also bin ich einfach mal All in gegangen.“