Anrainer sind entnervt: Im Volksgarten „blüht“ das Drogengeschäft wie eh und je. Der Ruf nach einer neuen Schutzzone wird immer lauter – zumal die Einrichtung 2019 ein großer Erfolg war.
Weil die „jetzige Situation untragbar“ sei, wie enttäuschte Anrainer der „Krone“ klagen, pocht der Grazer ÖVP-Chef Kurt Hohensinner auf die Einrichtung einer Schutzzone im Grazer Volksgarten. Unterstützung für die Maßnahme kommt FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.
Die Zahlen geben den beiden Politikern recht. Ein Rückblick in den April 2019: Einen Monat nach der Errichtung von Schutzzonen im Grazer Volksgarten und im Metahof zog die Polizei damals eine erste Bilanz. Es gab 28 Festnahmen, 170 Betretungsverbote und 138 Sicherstellungen von zumeist Drogen. Die Szene reagierte hochnervös. In Summe hagelte es mit dem Schutzzonen-Aus 2020 in den beiden Hotspots 1000 Anzeigen.
Gerade jetzt, heiße Tage, laue Abende, könnte der Volksgarten ein Naherholungsgebiet für hitze- und feinstaubgeplagte Grazerinnen und Grazer sein. Abkühlen unter den Schatten spendenden Bäumen, auf den Bankerln rasten, die Kinder toben lassen.
Könnte, wohlgemerkt. Denn die Realität sieht anders aus: Kaum ein Anrainer traut sich in den Park, wo Gewalttäter und Drogendealer längst das Kommando übernommen haben. Erst im April war dort ein Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt worden, Raufereien stehen auf der Tagesordnung, Suchtgift-Ver- und Ankäufe finden völlig ungeniert vor aller Augen statt. Wer will dort seine Kleinen spielen lassen, wer möchte dort in der Dunkelheit einen Spaziergang machen? Niemand!
2019, als sich die Politik zur Einrichtung einer Schutzzone durchringen konnte, war das anders, blühte der Volksgarten regelrecht auf. Polizei-Kontrollen gaben Sicherheit, die Dealer waren weg.
Eine Schutzzone muss also schleunigst wieder her, alle anderen Konzepte sind nicht viel mehr als eine Beruhigungspille für die entnervten Anwohner. Worauf eigentlich noch warten?
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