„Stolz und Froh“

Sensation! Waroschitz schafft Sprint-Double

Noel Waroschitz

(Bild: Olaf Brockmann)

Mit einer Sensation endeten die Leichtathletik-Staatsmeisterschaften in Linz! Der 22-jährige Noel Waroschitz schaffte ein Sprint-Double, mit dem nun wirklich niemand hatte rechnen können - auch er selbst nicht. Hätte man vor den Titelkämpfen auf seinen Doppelsieg über 100 m (10,40) und 200 m (21,10) in einem Wettbüro gesetzt, hätte man ein kleines Vermögen gewonnen…

„Ich bin stolz und froh, dieses Double geschafft zu haben“, freute sich der Tiroler. Am Samstag hatte er in 10,40 Sekunden überraschend vor Markus Fuchs die 100 m geholt. Da lag er nur um neun Tausendstel (10,391) vor dem Niederösterreicher (10,400). Damit ging für Fuchs, der freilich nach der EM erkrankt war, nach neun 100-m-Siegen in Serien eine große Serie zu Ende. „Aber auch gegen einen angeschlagenen Markus Fuchs ist es nicht leicht, ein solches Finale zu gewinnen“, meinte Waroschitz, der über 100 m auf den achten Platz der „ewigen“ österreichischen 100-m-Bestenliste vorrückte.

Noel Waroschitz (mi.) gelang das Sprint-Double.

(Bild: Olaf Brockmann)

„Ein geiler Lauf“
Seine tolle 200-m-Zeit war allerdings nicht reif für die Bestenlisten. Sein Rennen wurde von einem unzulässig starken Rückenwind von 2,5 m/sek (erlaubt sind 2,0) unterstützt. „Das war ein geiler Lauf, aber leider bei etwas zu viel Wind.“ Was ihm aber bei diesem Sensations-Double wohl auch ziemlich egal war. Seine 200 m waren allein schon deshalb sensationell, weil er diese Strecke im Freien zuletzt vor zwei Jahren bei den Staatsmeisterschaften in St. Pölten gelaufen war. Im Vorjahr hatte der für den IAC sprintende Athlet bei den U23-Europameiserschaften sein Debüt auf großer internationaler Bühne gegeben.

Susanne Gogl Walli holte die Titel über 200 und 400 m.

(Bild: Olaf Brockmann)

Susi Gogl-Walli wieder Spitze
So wie Noel Waroschitz, so gelang auch Olympia-Starterin Susanne Gogl-Walli ein großartiges Double. Ihre beiden Titel waren allerdings erwartet worden und sind international natürlich ein paar Klassen höher anzusiedeln. „Der Fahrplan Richtung Olympia stimmt sicher“, so Wolfi Adler, der seit Jahren Susanne Gogl-Walli perfekt auf Großveranstaltungen vorbereitet. Auch die Linzerin selbst war sehr zufrieden. „Es macht immer Spaß, Staatsmeisterschaften zu laufen.“

Susanne Gogl Walli (li.)

(Bild: Olaf Brockmann)

Heuer gewann sie zum achten Mal in Folge die 400 m, zudem schaffte sie zum dritten Mal das Double über 200 m und 400 m. „Obwohl mein Kurvenlauf wirklich nicht perfekt war. Aber hinten raus war es dann wieder sehr gut!“ Da holte sie auch die auf der Zielgeraden zunächst führende Leni Lindner ein. „Bei 180 m hätte ich wohl gewonnen, so knapp war es wohl noch nie gegen Susi“, meinte Leni Lindner, die in 23,81 zu 23,50 den Kürzeren zog.

Caroline Bredlinger als 800-m-Siegerin

(Bild: Olaf Brockmann)

Quartett fix – Quintett hofft
Neben Susanne Gogl-Walli haben der EM-Zweite Lukas Weißhaidinger (Diskus/am Samstag Meister mit 63,40 m), Europameisterin Victoria Hudson (Speer/Meisterin mit 63,10) und Marathonläuferin Julia Mayer die Direkt-Qualifikation für Paris geschafft. Nach Ende der Qualifikationsfrist an diesem Sonntag (30. Juni) haben noch fünf ÖLV-Aktive berechtigte Hoffnungen, sich über die „Road to Paris“ zu qualifizieren. Praktisch fix ist der EM-Sensations-Sechste Raphael Pallitsch (1500 m), dahinter haben Markus Fuchs (100 m), Enzo Diessl (110 m Hürden), Siebenkämpferin Verena Mayr sowie Karin Strametz (100 m Hürden) die nächstbesten Chancen. Dienstag, wenn die „Road to Paris“ von der World Athletics endgültig aktualisiert ist, weiß man, wer das bereits fixe Quartett in Paris verstärkt…