Im hohen Alter holte sich Weltkriegsveteran Robert Strasser den Backenstreich für das heilige Sakrament der Firmung. Als Pate des rüstigen Rentners fungierte seine Kameraden des ÖKB-Ortsverbandes. Warum die Firmung zuletzt auch ein später Dank an seinen besonderen Schutzengel ist, lesen Sie hier.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs musste Robert Strasser aus Kirnberg im Bezirk Melk einrücken. Mit dem Gewehr am Oberschenkel lag er im Schützengraben, als er eine mächtige Detonation in der Nähe verspürte. Er blieb unverletzt. Als er sich später aus der Deckung wagte, sah er aber plötzlich, dass ein Granatsplitter im Schaft seines Gewehrs steckte!
Die Firmung fand während einer regulären Messe statt. Fast der ganze Ort war dabei. Da war ich schon aufgeregt, vielleicht war es aber auch der Heilige Geist, den ich spürte.
Der frisch gefirmte 96-jährige Robert Strasser
Nochmal fast ein Wunder
Bald nach dem Krieg erfasste ihn ein Geländewagen auf dem Fahrrad. Er wurde weggeschleudert, der Drahtesel blieb auf einem Baum hängen. „Ich hatte immer einen besonderen Schutzengel, vielleicht war es der heilige Geist, der über mich gewacht hat. Mit der Firmung wollte ich auch Danke für den lebenslangen Schutz von oben sagen“, erzählt der rüstige 96-Jährige, dessen die Firmung in den bewegten alten Zeiten irgendwie immer vergessen wurde.
Stammtisch als Auslöser für die Entscheidung
Und auch bei der kirchlichen Hochzeit mit seiner – mittlerweile verstorbenen – Frau spielte das fehlende Sakrament keine Rolle. Strasser ist mittlerweile auch schon 70 Jahre Mitglied beim Österreichischen Kameradschaftsbund. Einmal erzählte er im Ortsverband Kirnberg nebenbei am Stammtisch, dass er noch nicht gefirmt sei. „Das hat Obmann Josef Fuchs aufgeschnappt und als ich das später noch ein zweites Mal erwähnte, schnappte die wunderbare Falle zu“, schildert Strasser. So kam er mit 96 Jahren noch zu seiner segensreichen „Tachtel“
Dompropst: „Wahrscheinlich europaweit einmalig“
„Es war Robert ein großes Bedürfnis“, sagt Fuchs. Der Firmling wurde erst einen Tag vor der Firmung informiert: In der Kirche Kirnberg empfing er bei einer Messe das Sakrament. „Eine solche Firmung ist wahrscheinlich europaweit einmalig“, meint Dompropst Ernst Prucher. Firmpate war der gesamte Ortsverband, als „Firmreise“ geht es im Oktober zur 70er-Jubiläumsfeier des ÖKB-Landesverbandes nach Horn.
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