Nicht genügend minus. Die Schüler im Osten Österreichs haben schon ihr Zeugnis in der Tasche, jene in den restlichen sechs Bundesländern folgen am Freitag. Die Zeugnisse für die Bildungspolitik hierzulande darf man längst vergeben – das Urteil ist vernichtend. Das wäre traurigerweise nichts Neues. Doch in den vergangenen Monaten wurde das ohnehin so marode System in manchen Regionen bereits über die Kippe manövriert. Denn der sogenannte Familiennachzug hat eine nicht mehr verkraftbare Zahl an Kindern mit null Deutsch-Kenntnissen und teilweise auch null Schulerfahrung in unser Bildungssystem gespült – dieses droht überzugehen. Dabei krankt es in diesem System seit Jahrzehnten an allen Ecken und Enden. Bildungsexperte Andreas Salcher hat in der „Krone“ gerade erst die zahlreichen Schwachstellen aufgezählt. Zur Rettung setzt er sich für flächendeckende ganztägige Schulformen ein, fordert, dass endlich die 50-Minuten-Stunde genauso wie auch die Klassenverbände aufgelöst werden dürfen. Eine „neue Art von Pädagogik“ wäre gefragt. Wie wahr! Tatsächlich wird heute weitgehend unterrichtet wie vor 50 Jahren. Doch hat sich seither außerhalb der Schulen ja manches verändert . . . Radikal andere Kommunikation durch Handy & Co., Eltern und Schüler gewannen radikal an Selbstbewusstsein. Die Lehrer, die angehalten sind zu unterrichten wie ehedem, stehen dem ohnmächtig und frustriert gegenüber. So bleibt für das Bildungssystem nur eine Note: Nicht genügend minus.
Sehr gut plus. Ganz, ganz anders fällt das Zeugnis für unser Fußball-Nationalteam aus. Auch die Helden des legendären Cordoba von 1978, auf dem unser (bescheidener) bisheriger Ruhm fast 50 Jahre fußen musste, sind von unserer aktuellen Mannschaft, die morgen in Leipzig um das Viertelfinalticket bei der EURO 2024 kämpft, begeistert – auch wenn sie dadurch selbst in den Schatten gestellt werden. Da gerät heute im „Krone“-EURO-Extra nicht nur Friedl Koncilia, der Tormann von 1978, ins Schwärmen, genauso wie Herbert Prohaska, Hans Krankl oder Walter Schachner, der unserer Mannschaft nun auch wie seine Kollegen von damals „alles zutraut“. Gesamtnote: sehr gut plus.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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