Zittern vor Stichwahl

So will Macron Absolute für Le Pen verhindern

Ausland
01.07.2024 10:38

Sowohl im linken Lager als auch in der Partei von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron herrscht Panik, nachdem der rechte Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen aus der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahlen als stärkste Kraft hervorgegangen ist. Wie berichtet, landete Macrons Mitte-Regierungslager mit 20 Prozent abgeschlagen auf Platz drei. Nun will man mit allen Mitteln eine absolute Mehrheit des RN verhindern – auch wenn das den Rückzug eigener, wenig aussichtsreicher Kandidaten aus Wahlkreisen bedeutet.

Macron rief angesichts des Wahlsiegs der Rechtspopulisten umgehend zu einem „breiten, demokratischen und republikanischen Bündnis“ auf. Premierminister Gabriel Attal, ein Parteifreund Macrons, kündigte bereits den Rückzug von etwa 60 Kandidaten an. Die Devise lautet jetzt: „Keine Stimme darf an den Rassemblement National gehen.“ Denn: „Die extreme Rechte steht an der Schwelle der Macht.“

Parteigründerin Marine Le Pen und ihre Parteicheif Jordan Bardella greifen nach der Macht. (Bild: AFP or licensors)
Parteigründerin Marine Le Pen und ihre Parteicheif Jordan Bardella greifen nach der Macht.

„Schwere und unbestreitbare Niederlage“ für Macron
Auch die linkspopulistische Partei La France Insoumise (LFI) von Jean-Luc Mélenchon ist zu so einer Maßnahme bereit. In Wahlkreisen, in denen der RN auf Platz eins und LFI auf Platz drei gelandet waren, werde man in der zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag nicht mehr antreten. „Wir werden dem RN nirgendwo einen Sieg ermöglichen“, betonte Parteichef Mélenchon am Sonntagabend. Gleichzeitig bezeichnete der 72-Jährige den Ausgang der ersten Rund als „schwere und unbestreitbare Niederlage“ für Macron.

Wird Emmanuel Macron bald mit einem Premierminister aus den Reihen des rechten Rassemblement National konfrontiert werden? Droht eine Lähmung Frankreichs? Kommenden Sonntag kommt es zur Entscheidung. (Bild: APA/AP)
Wird Emmanuel Macron bald mit einem Premierminister aus den Reihen des rechten Rassemblement National konfrontiert werden? Droht eine Lähmung Frankreichs? Kommenden Sonntag kommt es zur Entscheidung.

Ob sich doch noch ein Bollwerk gegen Le Pens Partei und deren Verbündete errichten lässt, wird sich noch zeigen. Im Wahlkampf hatte Macron sowohl vor der extremen Rechten als auch der extremen Linken – und dazu zählt auch Mélenchons Partei – gewarnt. Nun ist er auf die Hilfe der Sozialisten angewiesen, damit seine liberale Kraft weiter eine Regierungsmehrheit hat.

RN-Chef sieht sich schon als neuer Premier
RN-Parteichef Jordan Bardella sieht sich bereits als künftiger „Premierminister aller Franzosen“, falls seine Partei die absolute Mehrheit bekommen sollte. Er werde „verfassungstreu, aber unnachgiebig“ sein, kündigte er an. Die zweite Runde werde „eine der wichtigsten Wahlrunden in der Geschichte“ der 1958 gegründeten Fünften Republik sein, sagte der 28-Jährige.

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