Vandalenakt

Umstrittene Marienstatue im Linzer Dom geköpft

Oberösterreich
01.07.2024 12:48

Maria als „normale Frau“, die ein Kind gebärt – Jesus. Die Statue der Heiligen Mutter in diesem intimen Moment, aufgestellt im Mariendom in Linz, hat auch für Kritik gesorgt. Doch jetzt, nur wenige Tage nach der Eröffnung der Ausstellung, gab´s einen Vandalenakt: Die Statue wurde geköpft.

„Falls religiöse Gefühle verletzt wurden, war das nicht in unserer Absicht. Aber dieser Vandalenakt ist nicht tolerierbar“ – seitens der Diözese Linz ist das Entsetzen über den Angriff auf die Statue mitten im Linzer Dom groß. Der Vandalenakt war offenbar am Montag passiert, nur vier Tage, nachdem die umstrittene Mariendarstellung aufgestellt worden war. 

Drei Marienfiguren geschaffen
„Die Arbeit ist ein starkes Bekenntnis zur Menschwerdung Gottes. Die Heilsgeschichte beginnt nicht erst mit Jesus, sondern mit der Verkündigung, und wird in dem Moment, wo neues Leben geboren wird, anschaulich“, erklärte die Theologin Martina Resch bei der Eröffnung der Ausstellung „Künstlerische Positionen zur Heiligen Familie“, die im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Mariendoms läuft. Dass die von Esther Strauß geschaffene Statue für Diskussionen sorgen wird, hatten die Verantwortlichen einkalkuliert, den Vandalenakt aber nicht.

Zu den zwei Marienfiguren, die Teil der Domkrippe sind – der knienden Maria mit gefalteten Händen neben dem Kind in der Krippe, die am Heiligen Abend aufgestellt wird und der sitzenden Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß, die zu Dreikönig erscheint – schuf Esther Strauß eine dritte Marienfigur: die gebärende Maria.

„Diese Abbildung fehlte“
„Vielleicht ist Maria die Frau auf der Welt, von der es am meisten Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen gibt. Der Großteil dieser Abbilder wurde von Männern gemacht. Wieso sticht unter ihnen genau jenes Abbild heraus, das fehlt? Die Geburt, die Millionen von Menschen am 24. Dezember feiern, findet sich auf keinem Gemälde und in keiner Skulptur wieder. Wenn von der Geburt Christi die Rede ist, stellen wir uns ein Kind in einer Krippe vor, aber nicht seine Mutter, die es zur Welt bringt“, meinte die Künstlerin, deren Werk jetzt zerstört wurde.

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