Favorit siegt klar

3:0! Hollands „Oranje Elftal“ eliminiert Rumänien

Fußball EM
02.07.2024 19:54

Die große Überraschung im vorletzten Achtelfinale der EM 2024 ist ausgeblieben: Titelkandidat Niederlande hat mit einem Erfolg gegen Rumäniens „Tricolorii“ die Runde der letzten acht erreicht! Die „Oranje Elftal“ setzte sich in München, einem Schicksalsort von Bondscoach Ronald Koeman, mit 3:0 durch, und trifft nun auf die Türkei ...

München und Ronald Koeman? War da etwa irgendwas? Jawohl: Der inzwischen 61-Jährige war Teil jener Mannschaft aus den Niederlanden, die bei der EM 1988 in Deutschland den Titel holte, den bis heute einzigen in der Geschichte der „Oranje“. Das Finale, das dank Toren von Ruud Gullit und Marco Van Basten mit 2:0 gegen die Sowjetunion gewonnen wurde und in dem Koeman den Libero gab, fand damals in München statt ...

Ronald Koeman (Bild: AFP )
Ronald Koeman

Rumänen wie ein wilder Hornissen-Schwarm
Freilich: Die wohlig-warmen Erinnerungen an die guten alten Zeiten wurden Koeman nach dem Anpfiff der Partie bald einmal ausgetrieben. Die farblich entgegen ihrem Spitznamen von oben bis unten eintönig in Gelb gewandeten Rumänen attackierten die „Oranje“-Kicker extrem hoch und schwärmten nach Balleroberungen regelmäßig wie ein wilder Hornissen-Schwarm aus ihrer 4-1-4-1-Formation nach vorne. Bei den wenig überraschend in einer Art 4-3-3 aufgestellten Memphis Depay und Co. sorgte das womöglich für eine Art Déjà-vu, von wegen: „Sch….., wir spielen schon WIEDER gegen Österreich?“

(Bild: Associated Press)
(Bild: Associated Press)

Holländer deutlich effektiver als „Tricolorii“
Nicht einmal von einer frühen Kopfverletzung bei Ianis Hagi, der bei einem Kontakt mit dem Ellenbogen von Denzel Dumfries eine Platzwunde erlitt (3.) und mit einem improvisierten Verbands-Turban weiterspielen musste, ließen sich die wuselig-aggressiven Rumänen stoppen. Allerdings: Während für die Mannschaft von Coach Eduard Iordănescu aus ihrem mutigen Auftritt nur eine gute Top-Chance durch Dennis Man herausschaute (14./Schuss von der Strafraum-Grenze knapp drüber), erwiesen sich die nur langsam ins Spiel findenden Holländer deutlich effektiver.

Gakpo mit 121-km/h-Knaller ins kurze Eck
Nach einem von Goalie Florin Niță parierten Abschluss Depays (9./ohnehin Abseits) und einem schwachen Kopfball von Nathan Aké(17.) klingelte es in Minute 20 dank einer tollen Einzelaktion Cody Gakpos: Nach Vorarbeit von Xavi Simons ließ der Liverpool-Star – bereits links in den Strafraum eingetaucht – seinen blau-haarigen Gegenspieler Andrei Rațiu mit einem Haken nach innen alt aussehen, ehe er aus 18 Metern mit einem 121-km/h-Knaller ins kurze Eck Goalie Niță keine Chance ließ. Darob geschockt präsentierten sich die Rumänen in der Folge zwar nicht, der „Oranje“-Europameister von 1988 übernahm nun aber langsam, aber sicher die Kontrolle über das Geschehen.

(Bild: Associated Press)

Und beinahe hätte die Mannschaft von Bondscoach Koeman schnell das 2:0 nachgelegt, doch zum Glück für Rumänien köpfelte erst der scheinbar von Gott und der Welt vergessene Stefan de Vrij nach einem Eckball nicht ins Tor, sondern daneben (26.) – und Xavi Simons zögerte nach Dumfries‘ Balleroberung gegenüber dem schlafmützigen Bogdan Racovițan und Pass tief in den Strafraum zu lange, ehe er den Ball in großer Bedrängnis nur mehr neben den Kasten setzen konnte (40.).

Ianis Hagi (Bild: Associated Press)
Ianis Hagi

2. „Opfer“ von Dumfries muss raus aus dem Spiel
Apropos Dumfries und Racovițan: Nachdem der Inter-Mailand-Star bereits früh in der Partie bei Hagi seine bluttriefende Visitenkarte hinterlassen hatte, sorgte er bei einem Zusammenprall mit Vasile Mogoș für den nächsten lädierten Rumänen. Dieses Mal musste das unabsichtlich beinahe ausgeknockte „Opfer“ von Dumfries raus aus dem Spiel – und für ihn kam Racovițan rein.

Zu schnelle Ballverluste der Rumänen
Mit nur einem Wechsel ging’s nach der Pause weiter, bei den Niederlanden kam für Steven Bergwijn der Eigentor-Pechvogel vom Österreich-Spiel, Donyell Malen. Genauso wenig wie das Spieler-Material auf dem Platz änderte sich die Spielcharakteristik mit Wiederanpfiff durch Schiri Felix Zwayer: Die „Tricolorii“ blieben mutig und versuchten immer wieder, die Koeman-Elf mit schnellem, vertikalem Offensiv-Spiel in Verlegenheit zu bringen. Allein: Die Holländer erweckten kaum einmal den Eindruck, die Kontrolle zu verlieren. Auch dank der oftmals zu schnellen Ballverluste der Rumänen, wohl der hektischen Spielweise geschuldet …

(Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/ASSOCIATED PRESS)

2. Gakpo-Volltreffer aus knapper Abseitsposition
Die Vorentscheidung zugunsten der Mannen um Depay wollte aber nicht und nicht fallen, ein ums andere Mal fehlte die letzte Präzision im „Oranje“-Spiel oder ein Rumäne konnte Abschlussversuche noch blocken: etwa bei Chancen von Tijjani Reijnders (49./Racovițan wehrte ab), Depay (54.) oder von Virgil Van Dijk (58./Kopfball an den Pfosten). Und als der Ball dann doch einmal das Tor-Netz in Wallung brachte, das 2:0 für die Niederlande gefallen schien, mischte sich der VAR ein. Immerhin korrekterweise, hatte doch Gakpo seinen vermeintlich zweiten Volltreffer nach Depay-Flanke aus knapper Abseitsposition erzielt (63.).

(Bild: Associated Press)

Malen macht mit Doppelpack alles klar
Nach weiteren verpassten Top-Möglichkeiten – Depay-Freistoß unter der Mauer durch knapp daneben (68.), Joey Veerman von der Strafraum-Grenze knapp am rechten Pfosten vorbei (73.) – übernahm dann erneut der beim vermeintlichen 2:0 vom VAR ausgebremste Depay Gakpo eine Hauptrolle: Der Liverpool-Wirbelwind verlor zwar zunächst den Ball an Rumänien-Verteidiger Radu Drăgușin, luchste ihm die Kugel an der Torout-Linie aber wieder ab und spitzelte zur Mitte – wo der auf Lauer gelegene Malen eiskalt aus kurzer Distanz zur Entscheidung einschob (83).

Aus und vorbei? Mitnichten! Denn der gegen Österreich mit seinem Eigentor und bei einigen Zweikämpfen mit Alexander Prass unglücklich agierende Malen hatte noch immer nicht genug. In seiner persönlichen Plus-Minus-Statistik schaffte er es mit seinem Treffer zum 3:0 in Minute 93 in den positiven Bereich: Nach schnellem Umschalten im Mittelfeld schaltete Malen in den 5. Gang hoch, dann ließ er im Strafraum Răzvan Marin wie einen Schulbuben aussehen und schloss aus 15 Metern unhaltbar für Goalie Niță ab. Das Viertelfinal-Ticket war damit endgültig gelöst – nun wartet die Türkei …

Das Ergebnis:
Rumänien – Niederlande 0:3 (0:1)
München, Allianz Arena, 67.000 Zuschauer, SR Zwayer (GER)

Tore: 0:1 (20.) Gakpo, 0:2 (83.) Malen, 0:3 (93.) Malen

Gelbe Karten: M. Marin, Stanciu bzw. Dumfries, Malen

Rumänien: Nita – Ratiu, Dragusin, Burca, Mogos (38. Racovitan) – M. Marin (72. Cicaldau) – Hagi (72. Alibec), R. Marin, Stanciu (88. Olaru), Man – Dragus (72. Mihaila)
Niederlande: Verbruggen – Dumfries, De Vrij, Van Dijk, Ake (69. Van de Ven) – Schouten (69. Veerman) , Simons, Reijnders – Bergwijn (46. Malen), Depay (92. Blind), Gakpo (84. Weghorst)

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(Bild: KMM)



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