Mega-Projekt gestartet

Spatenstichfeier mit einem herben Beigeschmack

Oberösterreich
01.07.2024 16:02

In Hörsching fiel der offizielle Startschuss für den viergleisigen Ausbau der Weststrecke Linz-Marchtrenk. In den kommenden Jahren werden dabei rund 954 Millionen Euro fließen, um die Hochleistungsstrecke zu realisieren. Der Spatenstich wurde jedenfalls groß gefeiert, es gibt aber auch Misstöne.  

Bereits im März rollten die Bagger für die Vorarbeiten zum viergleisigen Ausbau der Weststrecke von Linz nach Marchtrenk an. Gestern, Montag, erfolgte der offizielle Spatenstich. Bis 2030 soll die neue Hochleistungsstrecke fertiggestellt und damit auch eine weitere wichtige Weiche für eine Zugfahrt von Wien nach Salzburg in zwei Stunden und 15 Minuten gestellt sein.

ÖBB-Chef Andreas Matthä (Mitte) sowie die Politiker Markus Achleitner, Günther Steinkellner, Leonore Gewessler und Wolfgang Bogensberger (EU-Kommission) beim Spatenstich. (Bild: Dostal Harald)
ÖBB-Chef Andreas Matthä (Mitte) sowie die Politiker Markus Achleitner, Günther Steinkellner, Leonore Gewessler und Wolfgang Bogensberger (EU-Kommission) beim Spatenstich.

Zwischen Linz und Marchtrenk werden deshalb Hochleistungsgleise für Streckenhöchstgeschwindigkeiten von bis zu 230 km/h für Railjets sowie 160 km/h für den Regionalverkehr errichtet. Auch die Trassenführung wird geändert. Im Grenzgebiet der Gemeinden Pasching und Hörsching verschiebt sie sich um einige hundert Meter nach Süden. Die neue Strecke bindet damit das wachsende Gewerbegebiet im Bereich des Flughafens Hörsching ein.

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Die Weststrecke zwischen Linz und Wels ist eine zentrale Infrastrukturader. Die Frequenz von mehr als 400 Zügen täglich auf dem knapp 25 Kilometer langen Abschnitt zeigt dies eindrucksvoll.

Markus Achleitner, ÖVP-Wirtschaftslandesrat

In den kommenden sechs Jahren werden auch die Haltestellen Leonding, Hörsching und Oftering neu gebaut. In Pasching werden die Voraussetzungen geschaffen, um später eine Haltestelle Pasching errichten zu können. „Wenn man sie gleich baut und nicht wartet, kostet es die Hälfte“, grummelte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) bei der Spatenstichfeier in Richtung ÖBB-Boss Andreas Matthä und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie stand nach den zuletzt ziemlich heftigen atmosphärischen Störungen mit der ÖVP auf Bundesebene und der lauten Kritik aus Oberösterreich nicht mit Achleitner an einem Tisch auf der Bühne. Auch beim Gruppenfoto trennten die beiden einige Meter.

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Dieser Ausbau ist für mich von zentraler Bedeutung, weil er unsere Umwelt schont, den Wirtschaftsstandort Österreich stärkt und den Menschen eine verlässliche und nachhaltige Mobilitätslösung bietet.

Leonore Gewessler, Infrastrukturminister (Grüne)

Anrainer üben Kritik
Nicht gut zu sprechen auf die ÖBB und die Ministerin ist auch die Flurschutzgemeinschaft: „Auch wenn viele behauptet, wir seien gegen den viergleisigen Bahnausbau, ist das schlichtweg falsch. Die Notwendigkeit des Schwenks ist zu hinterfragen“, so Obmann Thomas Weigl. Er weist darauf hin, dass die ersten Enteignungsverfahren für den Schwenk noch nicht einmal abgeschlossen und auch nicht akzeptabel seien. „Die Wiederbeschaffung von Ersatzflächen ist mit den derzeit festgelegten Entschädigungen bei weitem nicht möglich.“

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