Am Rand von Dornbirn

IV-Chef Hartmann wünscht sich Business District

Vorarlberg
02.07.2024 06:00

Im Rahmen des Sommerempfangs präsentierte IV-Präsident Elmar Hartmann ein neues Leuchtturmprojekt: Am Fuße des Breitenbergs sollen 8700 Wohnungen und 50.000 Arbeitsplätze entstehen – die Gebäude sollen ressourcenschonend und nachhaltig gebaut werden und deshalb bis zu 96 Metern hoch sein.

Die Situation für Vorarlbergs Unternehmer hat sich seit Jahresbeginn nicht sonderlich verbessert. Zinsen und Inflation sind nach wie vor hoch. Die Zahl der Firmeninsolvenzen hat dramatisch zugenommen. „Wir sehen die Ausläufer von Fehlentscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden“, analysiert IV-Chef Elmar Hartmann.

IV-Präsident Elmar Hartmann hat Ideen und Vorschläge.  (Bild: Mathis Fotografie)
IV-Präsident Elmar Hartmann hat Ideen und Vorschläge. 

Hohe kollektivvertragliche Abschlüsse, hohe Energiekosten oder auch bürokratische Hürden sorgen dafür, dass der Wirtschaftsstandort immer unattraktiver wird. „Wenn es ewig dauert, bis ich ein Unternehmen erweitern darf und Fachkräfte schwer zu bekommen sind, muss ich als Unternehmer doch andere Standorte in Betracht ziehen“, erläutert Hartmann.

Im Standort-Ranking um zehn Plätze abgestürzt
Zahlen und Fakten, die seitens der Wirtschaftshochschule Lausanne erhoben wurden, bestätigen Hartmanns Ausführungen. Was die Wettbewerbsfähigkeit von 67  analysierten Staaten angeht, lag Österreich im Jahr 2020 noch auf Platz 16. Inzwischen rangiert die Alpenrepublik nur mehr auf Rang 26.

Wohin es österreichische Unternehmer zieht, hängt laut Hartmann von der Tätigkeit ab. In Osteuropa ist die Kostenstruktur für produzierende Unternehmen gering. Die Schweiz und Dänemark punkten mit attraktiven Steuersystemen und sehr niedrigen bürokratischen Hürden. „Österreich hingegen ist – Hand in Hand mit Deutschland – gnadenlos gut, wenn es darum geht, die Bürokratie weiter auszubauen“, meint Hartmann.

Bei der IV, deren führende Köpfe in der Vergangenheit mit kreativen Vorschlägen und Visionen aufhorchen ließen, wird auch in schwierigen Zeiten nach Lösungen gesucht. Was braucht die Wirtschaft? Was will die Gesellschaft? Diese Fragen hatten sich IV-Präsident Elmar Hartmann und seine Mitstreiter im Vorfeld des Sommerempfangs gestellt. Zehn Themen  wurden von den Mitgliedern der IV bewertete. Zudem wurden 505 zufällig ausgewählte Bürger gebeten, eine Einschätzung vorzunehmen.

Infrastruktur & Bildung

Zehn Themen sollten die Mitglieder der IV sowie 505 Vorarlberger nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen bewerten. Abgefragt wurden folgende Punkte

  • Bau der Unterflurtrasse
  • Gleisausbau im Rheintal
  • bessere Anbindung Vorarlbergs
  • zusätzliche Verbindung Rheintal-Bregenzerwald
  • Ausbau der Digital-Infrastruktur
  • weitere Uni-Kooperationen
  • IT-Kompetenzen als Pflichtfach
  • Einführung eines Entbürokratisierungsbeauftragten
  • Senkung der Lohnnebenkosten in Landeskompetenz
  • Erschließung günstiger Wohn- und Wirtschaftsflächen

Das Ergebnis: Alle Befragten waren sich einig, dass sowohl Infrastruktur- als auch Bildungsthemen und Digitalisierung wichtig für Wirtschaft und Gesellschaft sind. „Ganz oben auf der Liste stand aber die Erschließung günstiger Wohn- und attraktiver Wirtschaftsflächen“, berichtet Hartmann.

Schnell war da die Idee eines Business District Vorarlberg am Fußes des Breitenbergs zwischen Dornbirn und Hohenems geboren. Am Fuße der 300 Meter hohen Steinwand sollte sich niemand an bis zu 96 Meter hohen Gebäuden stören. „Wir reden immer über Bodenverdichtung. Wenn wir das ernst meinen, müssen wir in die Höhe gehen. Das ist nachhaltig und ressourcenschonend.“ Insgesamt 50.000 Arbeitsplätze sowie 8700 neue Wohnungen für bis zu 12.000 Menschen schweben dem IV-Chef vor. Dies dürfte dann auch für Entspannung am Immobilienmarkt sorgen.

Elmar Hartmann (Mitte) kam mit dem scheidenden Geschäftsführer Christian Zoll (l.) und dessen Nachfolger Simon Kampl zum Gespräch in die Redaktion der „Krone“ Vorarlberg. (Bild: sos)
Elmar Hartmann (Mitte) kam mit dem scheidenden Geschäftsführer Christian Zoll (l.) und dessen Nachfolger Simon Kampl zum Gespräch in die Redaktion der „Krone“ Vorarlberg.

Doch wie realistisch ist die Umsetzung? „Natürlich müssen viele Player mitspielen und Gestaltungswille ist gefragt“, gab der IV-Chef zu. Der Standort in Dornbirn wäre aufgrund der bereits vorhandenen Infrastruktur wie etwa die Anbindung an die A14 oder die Bahn optimal, aber nicht gesetzt.

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