Tirols Exekutive lud mehrere Medien zum Journalistentag in Absam ein. Gewalt in der Privatsphäre stand dabei im Fokus. Auch die „Tiroler Krone“ schlüpfte für ein paar Minuten in die Rolle des Polizisten.
In die Sicherheitsakademie ins Bildungszentrum Absam lud am Montag die Polizei Medienvertreter zum elften Journalistentag ein. Im Fokus stand das Thema Gewalt in der Privatsphäre (GIP). Wie Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamtes vorrechnete, „zählten wir im Vorjahr 7737 Gewaltdelikte, wovon 1492 (19%) in der Privatsphäre stattfanden“.
Durch ein von den Beamten ausgesprochenes Betretungs- und Annäherungsverbot wurden 946 Opfer vor dem Täter geschützt. „Die Delikte reichen von der Drohung über Gewalt bis hin zum Mord“, so Tersch weiter.
153 GIP-Beamte in ganz Tirol
Geschult werden natürlich alle angehenden Polizistinnen und Polizisten. „Es gibt aber auch 153 GIP-Beamte sowie vier Landestrainer, die noch intensiver ausgebildet werden“, wie Andreas Sturm, Leiter des Einsatztrainings, aufklärte. In der Ausbildung werden die Schüler mit Filmen, Frontalunterricht samt Skripten und Seminaren zusammen mit dem Gewaltschutzzentrum, dem Frauenhaus sowie Beratungsstellen für Gewaltprävention auf ihre späteren Einsätze vorbereitet – sowie auch mit zahlreichen Rollenspielen.
In den Rollenspielen nehmen die Schüler jede Rolle einmal ein. So können sie sich in alle Akteure hineinversetzen.
Andreas Sturm, Teamleiter Einsatztraining
„Thema wird leider immer wichtiger“
Im Anschluss an diese und weitere Ausführungen durften die Medienvertreter in die Rolle der Exekutive schlüpfen und zu einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt „ausrücken“. Das Fazit des „Krone“-Redakteurs: In einer solch angespannten Situation die Ruhe zu bewahren, richtig zu handeln und zu reagieren, ist alles andere als leicht. Lob von Sturm und den Polizeischülern gab es dann aber trotzdem.
Laut Landespolizeidirektor Helmut Tomac „wird das Thema Gewalt in der Privatsphäre leider immer wichtiger“. Sein Tipp für die Bevölkerung: „Wenn man mitbekommt, dass es bei den Nachbarn einen heftigen Streit gibt, im Zweifelsfall lieber einmal zu oft die Polizei rufen.“
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