Mehr Arbeitslose, weniger offene Stellen – auch am oberösterreichischen Arbeitsmarkt hinterlässt der ins Stottern geratene Konjunkturmotor immer mehr Spuren. Doch: Die Betriebe leiden unterschiedlich stark. So bleibt bei manchen Firmen die Krise weiter ein Fremdwort.
Fronius trennte sich von 350 Mitarbeitern in der in Sattledt ansässigen Solarsparte, beim Mattighofener Motorradhersteller KTM mussten Hunderte Mitarbeiter gehen, Landtechnikspezialist Pöttinger mit Sitz in Grieskirchen wird 200 Mitarbeiter der Produktion im Juli und August mit einer Wiedereinstellungsgarantie für einige Wochen beim Arbeitsmarktservice anmelden...
Die stagnierende gesamtwirtschaftliche Entwicklung setzt sich fort. Aufgrund der neuesten Prognossen von WIFO und IHS sehen wir im Industriebundesland Oberösterreich für 2024 keine wesentliche positive Veränderung.
Iris Schmidt, Geschäftsführerin des AMS OÖ
All diese Einschnitte sind Symptome eines schwierigeren Umfelds: gehemmte Konsumlaune, gestiegene Kosten, dazu viele Investitionen, die verschoben werden, fordern die heimischen Betriebe gewaltig heraus. Der Blick auf die Zahlen belegt das: So stieg die Zahl der Arbeitssuchenden von Juni 2023 auf Juni 2024 um 5352 Personen an – das ist ein Plus von 21,2 Prozent.
„Es ist aber zu erkennen, dass die Unternehmen unterschiedlich stark von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen getroffen sind“, sagt AMS-OÖ-Chefin Iris Schmidt. Das zeigt sich auch in puncto Personalsituation: Während die einen interne Kurzarbeit, den Abbau von Urlauben und Überstunden forcieren, um einen möglichst großen Teil der Belegschaft halten zu können, denken andere ans Aufstocken.
„Der Gesundheitsbereich und die Pädagogik suchen stark“, so Schmidt. Die Zahl der offenen Stellen ist rückläufig: Beim AMS OÖ waren vergangenes Monat noch 22.635 Jobs gemeldet.
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