Auf die Frage von Claudia Stöckl im Ö3-„Frühstück bei mir“, ob er sich vor irgendetwas fürchte, erklärte der ungekrönte Umfragen-Kaiser und mutmaßliche Wahlsieger des kommenden Septembers, der FPÖ-Chef Herbert Kickl: „Eigentlich vor nichts“
EINERSEITS ist das angesichts der Anzahl an politischen und medialen Gegnern, die Kickl hat, eine kühne Aussage. Und die jüngere Geschichte der Freiheitlichen sowie das Los seiner Vorgänger könnte Kickl schon das Fürchten lehren. Sowohl Haider als auch Strache waren ja Strahlemänner. Der eine lernte das Fürchten in Knittelfeld, und der andere sollte es auf Ibiza lernen.
ANDERERSEITS ist Furchtlosigkeit zweifellos eine Tugend. Wie pflegt Roland Girtler, der Doyen und Altmeister der qualitativen Sozialforschung zu sagen: „Ich fürchte nichts außer den Naturgewalten und dem Zorn meiner Frau!“ Und natürlich erinnern wir uns an Majestix, den Gallier-Häuptling aus den Asterix-Heften, der nichts fürchtete, außer dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Und weit schwerwiegender Otto von Bismarcks Aussage: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts in dieser Welt!“
Aber mit der Furchtlosigkeit ist das so eine Sache: Ob sie echt und sinnvoll ist, weiß man erst im Nachhinein. Und im Falle des FPÖ-Chefs scheint ein Gutteil der heimischen Wähler – zumindest ein Drittel – von dieser beeindruckt zu sein. Aber ob dies dazu reicht, um den Weg ins Kanzleramt zu ebnen, wird sich erst weisen.
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