Bis zu 260 km/h
„Extrem starker“ Hurrikan „Beryl“ traf auf Karibik
Der extrem gefährliche Hurrikan „Beryl“ hat im Südosten der Karibik erheblichen Schaden angerichtet. Am Montagvormittag (Ortszeit) traf er als Hurrikan der Kategorie 4 auf die zur Grenada gehörende Insel Carriacou. Inzwischen wurde er auf Kategorie 5, die höchste Einstufung für Hurrikans, hochgestuft. „Beryl“ steuert nun vermutlich auf Jamaika zu.
Am späten Abend wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde gemessen. Experten hatten bereits darauf hingewiesen, dass im Atlantik noch nie zuvor ein so starker Hurrikan so früh im Jahr registriert wurde. „Beryl“ ist überdies der erste Hurrikan der diesjährigen Saison, die von Juni bis November dauert. Die aktivste Zeit ist meist um September herum.
Stromausfall und Toter
Von den Inseln Carriacou und Petite Martinique werde Verwüstung mit umfangreichen Schäden an Häusern gemeldet. Der Strom sei überall ausgefallen, die Kommunikation zwischen den Inseln schwierig. Ein Todesfall sei bisher registriert worden – das Unglück habe sich ereignet, als ein Baum auf ein Haus gestürzt sei.
Neben Grenada erlebten mehrere weitere Inselstaaten der Kleinen Antillen starken Wind und heftigen Regen, darunter St. Vincent und die Grenadinen sowie St. Lucia. Auf Bildern sind Überschwemmungen, sich im Wind biegende Palmen und Trümmer beschädigter Häuser zu sehen.
In weniger als 24 Stunden hatte sich „Beryl“ am Sonntag von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt. „‘Beryl‘ ist nun der früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4 in den Aufzeichnungen und übertrifft damit Hurrikan ‘Dennis‘, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der Kategorie 4 wurde“, schrieb der Experte Michael Lowry auf der Plattform X.
„Beryl“ bewegt sich in westnordwestlicher Richtung
Es wird erwartet, dass er auf seinem Weg über die östliche Karibik ein extrem gefährlicher Hurrikan bleibt. Am Mittwoch dürfte sich das Auge des Sturms den Prognosen zufolge Jamaika nähern.
Hurrikan-Saison im Atlantik
„Beryl“ ist der zweite benannte Sturm der Hurrikan-Saison im Atlantik. Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 km/h, die höchste Kategorie – 5 – beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde. Die US-Wetterbehörde NOAA rechnet in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison. Ursachen seien unter anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das erwartete Einsetzen von „La Niña“, einer Phase kühleren Wassers im Pazifik. Der Klimawandel ist auch ein Faktor.
In einer Pressekonferenz rief der jamaikanische Ministerpräsident Andrew Holness die Bevölkerung dazu auf, die Zeit zu nutzen, sich zu rüsten und unter anderem mit Wasser und Dosennahrung zu versorgen. Am Donnerstag wird „Beryl“ auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán erwartet, wo Urlaubsorte wie Cancún liegen.
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