Österreichs EM-Gegner

Macht der Leidenschaft – die Türkei kann nur Drama

Fußball EM
02.07.2024 08:34

Türkei-Teamchef Vincenzo Montella zwischen Hass und Liebe – der Italiener muss Heißsporne beruhigen und nennt das Rezept gegen Österreich.

Die „Krone“ berichtet aus Leipzig

Keine Nation, nicht einmal EURO-Gastgeber Deutschland, brachte so viele „eigene“ Fans in der Vorrunde in die Stadien wie die Türkei, nämlich 130.000. Die Rangnick-Truppe muss sich heute bei jedem Ballkontakt auf ein gellendes Pfeifkonzert einstellen. „Unsere Fans sorgen nur für Heimspiele“, bedankte sich dafür bereits Stürmer Cenk Tosun.

Die türkischen Fans (Bild: GEPA pictures)
Die türkischen Fans

Kein Wunder, fast drei Millionen türkischstämmige Menschen leben in Deutschland, jeder Sieg wird mit Autokorsos, Hupkonzerten und wehenden Halbmond-Fahnen ekstatisch gefeiert. Auch von der Presse. Nach dem 0:2 gegen Portugal wurde Teamchef Vincenzo Montella, erst seit Oktober im Amt, medial vernichtet. Nach dem Achtelfinaleinzug wollten just die Journalisten selbst dann private Fotos mit dem Italiener schießen.

Die große Leidenschaft ist eine türkische Waffe, aber auch eine Gefahr. Zehn Spieler sind heute vorbelastet, Superstar Hakan Calhanoglu und Abwehrchef Samet Akaydin fehlen mit einer Gelbsperre. „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren“, plädiert Montella. Aber die Türkei kann nur Drama.

Das erinnert an die EURO 2008, als gegen Tschechien ein 0:2 in ein 3:2 verwandelt wurde, im Viertelfinale in Wien nach dem Ausgleich in Minute 122 (!) auch Kroatien im Elferschießen eliminiert wurde. Der Halbfinal-Einzug 2008 war aber das letzte türkische Ausrufezeichen, das letzte K.-o.-Spiel. Entsprechend groß ist jetzt die Euphorie.

ÖFB-Team „wie ein Verein“
„Sie haben so gute Mechanismen, sind so eingespielt, dass es wie bei einem Verein aussieht“, schwärmt Montella jetzt zwar von Österreich. Aber er glaubt zu wissen, worauf es heute ankommt – seine Marschroute: „Achtung vor dem Pressing, vor allem in den ersten 25 Minuten. Auf die Duelle im Mittelfeld kommt es an. Keine riskanten Pässe. Österreich spielt sehr hart – ruhig bleiben. Priorität hat die Defensive, dann müssen wir mit langen Bällen hinter ihre Abwehr kommen.“ Klingt einfach, ist gegen unser Team aber kompliziert …

… so wie auch Montellas Rotationen. Der Italiener sagt: „Ich glaube nicht an Formationen, nur an Strategien.“ Sogar den Goalie hat er bei der EURO schon gewechselt. Der gebürtige Wiener Mert Müldür wird heute auflaufen. Ebenso Reals Jungstar Arda Güler. Sonst rasten die Türken aus. Fans und Journalisten.

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