In Schladminger Tauern

Amerikanerin in Bergnot: Rettung dauerte Stunden

Steiermark
02.07.2024 10:25

„Es war bei den widrigen Bedingungen kein Tag für eine Weitwanderung in den Schladminger Tauern!“ – Thomas Kaserer und seine obersteirischen Bergrettungskollegen mussten am Montag bis in die Nachtstunden stundenlang nach einer abgestürzten Wanderin suchen. Die Amerikanerin (58) konnte gerettet werden.

Es war am Montag kurz nach 16.30 Uhr, als eine 18-jährige Amerikanerin auf der Preintalerhütte auf 1656 Metern beim Hüttenwirt Alarm schlug. Ihre Mutter sei beim Abstieg von der Rettingscharte (2326 Meter Seehöhe) auf einem Schneefeld ausgerutscht und rund 200 Meter abgestürzt. „Ich konnte sie hören, aber aufgrund des Nebels nicht mehr sehen“, schilderte die junge Frau aufgeregt. Sie befürchtete, dass ihre Mutter schwer verletzt sein könnte. Der Wirt setzte umgehend einen Notruf ab.

Retter mussten zu Fuß aufsteigen
„Die Wetterbedingungen waren nicht optimal. Wir versuchten mittels Hubschrauber den Notfallort zu erreichen, was uns aber leider nicht gelang. Mit dem Hubschrauber konnten dann die ersten Einsatzkräfte der Bergrettung darunter auch unser Arzt bis zur Nebelgrenze gebracht werden“, beschreibt Einsatzleiter Thomas Kaserer die Herausforderungen. Von dort stiegen die Retter zu Fuß 500 Höhenmeter weiter auf.

Die Retter kämpften sich zu Fuß zur Unglücksstelle vor. (Bild: Bergrettung Steiermark)
Die Retter kämpften sich zu Fuß zur Unglücksstelle vor.
Die Wettersituation war am Montag sehr schlecht (Bild: Bergrettung Steiermark)
Die Wettersituation war am Montag sehr schlecht

In der Zwischenzeit wurden die restlichen Einsatzkräfte mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Untertal/Rohrmoos so weit wie möglich auf befahrbaren Wegen transportiert. Danach mussten sie zu Fuß rund drei Stunden Richung Unglücksstelle weiter.

Suche von zwei Seiten
Die Bergretter aus der Kleinsölk machten sich ebenfalls zeitgleich von der anderen Talseite bei miserablen Wetterbedingungen auf den Weg.  „Der genaue Notfallort war uns nicht bekannt, daher mussten wir von zwei Seiten versuchen, so rasch wie möglich die verletzte Wanderin zu erreichen“, so Kaserer. „Es gelang noch ein weiterer Shuttleflug, der nicht nur uns Bergretter, sondern auch eine Spezialtrage und Seile auf den Berg brachte.“

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Wir appellieren an die Vernunft, sich mit Planung von Touren auseinanderzusetzen. Der gestrige Tag mit seinen widrigsten Wetterbedingungen war kein Tag für Weitwanderungen in den Schladminger Tauern.

Thomas Kaserer, Bergrettung

Zustand beider Amerikanerinnen kritisch
Nach knapp zweieinhalb Stunden konnte die verletzte Wanderin von den ersten Einsatzkräften der Bergrettung lokalisiert werden. Der Arzt und Bergretter versorgten die 58-Jährige aus Stanford in Kalifornien: Sie war beim Eintreffen stark unterkühlt, hatte aber nur Prellungen erlitten. Sie wurde zur Preintalerhütte gebracht. Dort verschlechterte sich auch der Zustand ihrer Tochter. „Ihr Zustand war kritisch. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit musste deshalb der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 14 angefordert werden“, so Einsatzleiter Thomas Kaserer.

Insgesamt waren 37 Einsatzkräfte der Bergrettung Schladming und Kleinsölk unterstützt von Feuerwehr Untertal/Rohrmoos, Alpinpolizei und den Besatzungen der Hubschrauber in diesem Einsatz.

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