Salzburger Festspiele

Jedermann-Regisseur: „Der Tod verbindet uns alle“

Land & Leute
02.07.2024 14:30

Robert Carsen, Regisseur des „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen, gab erstmals Einblicke in das Konzept seiner Neuinszenierung. Eine wichtige Rolle räumt er dem Dom als sakrales Gebäude ein. 90 Mitwirkende, darunter 30 Schauspieler, werden auf der Bühne stehen. 

Der aus Kanada stammende Regisseur Robert Carsen hätte in seinen kühnsten Träumen nicht daran gedacht, einmal bei den Salzburger Festspielen zu inszenieren. Über Autor Hugo von Hofmannsthal habe er mit Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser bereits einmal intensive Gespräche geführt bis der Anruf kam, ließ Carsen bei einem Gespräch am Dienstag wissen.

Intensive Auseinandersetzung mit der Sprache
„Seine Texte sind so reich an Bedeutungen, Symbolen und Intentionen“, meint Carsen über Hugo von Hofmannsthal. Die Geldbesessenheit der Gesellschaft sei schon Anfang des 20. Jahrhunderts ein intensives Thema gewesen. „Man fragt sich, woher der Reichtum kommt“, so Carsen, der den Jedermann als Neureichen einstuft. An Hofmannsthals Reimen habe er für die Neuinszenierung nichts verändert und auch „wahrscheinlich weniger gekürzt als Max Reinhardt“. 

Robert Carsen (Regie) mit David Tushingham (Dramaturgie) (Bild: SF/Jan Friese)
Robert Carsen (Regie) mit David Tushingham (Dramaturgie)

Carsen zum tieferen Sinn des Textes: „Jedermann beschäftigt sich mit der Unausweichlichkeit des Todes, aber auch mit seiner Unvorhersehbarkeit. Und deshalb mündet die Auseinandersetzung mit dem Tod letztlich in ein Nachdenken darüber, wie wir unser Leben leben sollten.“

Dom nimmt wichtige Rolle ein
Was das Bühnenbild betrifft, wolle er den Dom nicht als zufälligen Hintergrund einbauen. Er lässt den sakralen Bau wirken. Das Haus Gottes verwandle sich in ein Jedermann Haus und wieder zurück. „Wir wollen den Dom als Kulisse nutzen, anstatt ein anderes Bühnenbild vor ihm aufzubauen. Es ist als wäre der Dom selbst eine weitere Figur.“

Noch keine Details zu Inszenierung
Zu der traditionell orientierten Inszenierung werden noch keine Details genannt. Mit Themen wie beispielsweise Klima-Kritik oder Gender-Diskussionen habe er sich nicht beschäftigt, so der Regisseur. Nur soviel zu seinem Konzept: Rund 90 Personen werden auf der Bühne stehen, darunter das Kernteam aus 30 Schauspielern. Carsen will mit dem Jedermann „a big party“ feiern. 

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