Milliarden-Investition

Bundesheer: 4 Fäuste für ein Halleluja in der Luft

Politik
02.07.2024 18:00

Die künftige Schlagkraft der Luftstreitkräfte entscheidet sich dieser Tage am Verhandlungstisch. Es geht um vier Großprojekte – im Wert von knapp 8 Milliarden Euro.

In den Ferien gibt man schon einmal ein bisschen was aus: Innerhalb weniger Tage reihte das Verteidigungsministerium unter Klaudia Tanner gleich vier Großinvestitionen auf. Alle spielen sich in der Luft ab.

Jet-Trainer, Black Hawk, C-390 und Raketenabwehr: Tanners Großprojekte manifestieren sich (Bild: Krone KREATIV, Lockheed, Georg Mader, Leonardo, APA, AP)
Jet-Trainer, Black Hawk, C-390 und Raketenabwehr: Tanners Großprojekte manifestieren sich
  • Am vergangenen Sonntag wurden zwölf neue UH-60 Black Hawk-Transporthubschrauber in den USA bestellt. Es handelt sich um die 3500-PS-starke M-Variante, die mehr als drei Tonnen Material oder elf Soldaten mit Ausrüstung halbwegs geschützt in den Einsatz bringen kann. Volumen: 715 Millionen Euro.
Ein UH-60M in der Medevac-Version bei Testflügen in den USA. (Bild: Lockheed)
Ein UH-60M in der Medevac-Version bei Testflügen in den USA.
  • Mitte Juli wird bei der Farnborough Luftfahrtmesse in Großbritannien gemeinsam mit den Niederländern der Ankauf von vier Stück C-390M Transportflugzeugen unterschrieben. Sie sollen die stark veralteten und fehleranfälligen C-130K „Hercules“ ab Mitte 2028 ablösen. Volumen: 1 Milliarde Euro.
Jet-Triebwerke statt Propeller: Embraer C-390 „Millenium“ im Anflug auf Österreich (Bild: Embraer)
Jet-Triebwerke statt Propeller: Embraer C-390 „Millenium“ im Anflug auf Österreich
  • Am Dienstag haben ÖVP und Grüne darüber verhandelt, ob die Monumentalsumme von mehr als 4,4 Milliarden Euro per Vorbelastungsgesetz ab dem Budget 2027 reserviert werden soll. Und zwar für eine brandneue Langstrecken-Luftabwehr (Reichweite: mehr als 50 km), die es in der Geschichte des Bundesheeres noch nie gab. Welches System es genau werden wird, ist noch unklar. Es dürfte sich zwischen dem US-Produkt „Patriot“ und den israelischen „Arrow 3“ entscheiden.
„Patriot“-Luftabwehrrakete als eines von zwei infrage kommenden Systemen (Bild: US Army)
„Patriot“-Luftabwehrrakete als eines von zwei infrage kommenden Systemen
  • Und dann wären da noch die lang ersehnten Jet-Trainer, die in Linz-Hörsching abgehen. Sie sollen die 2020 ausgemusterte Saab 105OE ersetzen und zusätzlich zum Eurofighter den Luftraum schützen und Bodentruppen unterstützen. Die Beschaffung hätte zunächst im 1. Quartal 2024 fixiert werden sollen, schleppte sich dann aber bis in den Sommer, weil der Generalstab laut „Krone“-Informationen noch Dokumente abliefern musste. In den kommenden Wochen soll es nun zu der Entscheidung kommen, Favorit ist der Italiener M-346FA. Volumen: 1,6 Milliarden Euro inklusive Nachrüstung der vorhandenen Eurofighter. 
Leonardos M-346FA mit Radar für Luftraumüberwachung, aber auch Bodenunterstützung. (Bild: Leonardo)
Leonardos M-346FA mit Radar für Luftraumüberwachung, aber auch Bodenunterstützung.

Macht in Summe knapp acht Milliarden Euro für Luftraumverteidigung und Luftbeweglichkeit allein. Das ist fast das Dreifache der Mittel, die die Republik vor dem Ukrainekrieg für das gesamte Bundesheer ausgegeben hat.

„Der nächste Meilenstein für unser Bundesheer ist bald geschafft“, so Ministerin Tanner. „Ich freue mich, dass wir mit den Nach- und Neubeschaffungen so einen großen Sprung nach vorne machen können!“.

Ein Sommer wie damals vor dem Ukraine-Krieg ist es jedenfalls nicht mehr. 

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