Neun Meter tief

Bub stürzte aus Fenster: So kann man es verhindern

Oberösterreich
02.07.2024 18:00

Ein vierjähriger Bub fiel in Weyer durch ein Fliegengitter rund neun Meter aus dem zweiten Stock. Gerade Oberösterreich ist von solchen Unfällen stark betroffen, sagt eine Sicherheitsexpertin. Wie solche gefährlichen Zwischenfälle zu verhindern wären.

Am Tag danach bot sich in Weyer ein schauriges Bild: Das Fliegengitter, durch das am Montag ein Bub (4) neun Meter in die Tiefe gestürzt war, hing noch abgerissen im Fenster. Zum Unfall vom Vortrag wollte sich am Dienstag aber keiner der Nachbarn äußern.

Am Asphalt aufgeschlagen
Der Vierjährige war offenbar im Schlafzimmer vom Bett auf die Fensterbank geklettert, als seine Mutter (26) laut Polizei auf der Toilette war. Er dürfte sich gegen das Fliegengitter im geöffneten Fenster gelehnt haben. Dieses gab nach, der Bub stürzte aus dem zweiten Stock ab, schlug am Asphalt auf.

Nachdem er mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Linzer Kepler Uniklinikum auf die Intensivstation geflogen worden war, kamen von dort am Dienstag gute Nachrichten: „Es besteht keine Lebensgefahr. Der Bub kann vielleicht am Dienstag oder Mittwoch schon auf die Normalstation verlegt werden.“

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Stürze sind bei Kindern die häufigste Unfallursache. Aus der Höhe sind sie besonders schwerwiegend, dazu zählen auch Stürze vom Wickeltisch.

Johanna Trauner-Karner, Kuratorium für Verkehrssicherheit

Versperrbare Fenstergriffe
Das Unglück ist kein Einzelfall: „In letzter Zeit ereignen sich sehr viele Fensterstürze. Gerade OÖ ist betroffen“, sagt Johanna Trauner-Karner, Sicherheitsexpertin im Kuratorium für Verkehrssicherheit. „Das allerbeste ist, Fenster mit einer Absturzsicherung zu vergittern. Die zweite Möglichkeit sind versperrbare Fenstergriffe, die kann man relativ einfach nachrüsten und mit dem Schlüssel versperren.“ Zudem empfiehlt Trauner-Karner, auch auf Sicherheitsmaßnahmen zu achten, wenn die Kinder bei den Großeltern oder anderen Aufsichtspersonen sind.

Gegen die Mutter des Vierjährigen aus Weyer wird standardmäßig wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. In einem anderen Fall führte ein Fenstersturz zu einem Strafantrag: Im März starb ein Fünfjähriger in Linz, am 23. Juli müssen sich deswegen seine Mutter und ihr Lebensgefährte vor Gericht verantworten. Sie sollen zum Unfallzeitpunkt spazieren gewesen sein.

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