Österreichs Leichtathletik ist bei den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August) neu mit zumindest sieben statt vier Aktiven vertreten!
Neben Lukas Weißhaidinger (Diskus), Susanne Gogl-Walli (400 m), Julia Mayer (Marathon) und Victoria Hudson (Speer), die die Direkt-Limits erfüllt hatten, kommt bereits ein Trio hinzu, das sich über die „Road to Paris“ qualifizierte: Markus Fuchs (100 m), Raphael Pallitsch (1500 m) und Enzo Diessl (110 m Hürden). Eine kleine Chance, auch noch nachzurücken, besitzen Hürdensprinterin Karin Strametz und Siebenkämpferin Verena Mayr.
Größtes Leichtathletik-Team seit Sydney 2000
Angeführt wird das Leichtathletik-Team, das größte seit den Spielen in Sydney 2000 (damals 12 Aktive), von Hudson, die in der von der World Athletics veröffentlichten Rangliste für Paris mit ihrem Rekord von 66,06 m Dritte ist. Vor Österreichs Europameisterin liegen nur Weltmeisterin Haruka Kitaguchi (JPN/67,38 m) und die Weltjahresbeste Flor Denis Ruíz (COL/66,70 m). Neben Hudson zählt auch Weißhaidinger, Olympia-Dritter von Tokio 2021 und EM-Zweiter von Rom 2024, mit 69,04 m Zehnter in der „Road to Paris“, zu den rot-weiß-roten Medaillenhoffnungen. Gogl-Walli liegt über 400 m (50,87) auf dem 33., Mayer im Marathonlauf (2:26:43) auf dem 87. Platz. War dieses Quartett schon fix, so erfüllte sich jetzt für drei weitere österreichische Leichtathleten der lang gehegte Olympia-Traum:
Markus Fuchs: Fix über 100 m!
Fuchs qualifizierte sich in der „Road to Paris, der Qualifikations-Rangliste, in der der Schnitt der fünf besten Ergebnisse im Zeitraum von 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 zur Geltung kamen, als 53. für die Olympischen Spiele. Im 100-m-Lauf der Männer sind 56 Sprinter in Paris startberechtigt. Da sich der Niederösterreicher wegen Erkrankung bei den Staatsmeisterschaften am vergangenen Samstag in Linz im Ranking nicht mehr hatte verbessern können, fiel er noch vom 49. auf den 53. Platz zurück. Aber Paris ist für ihn fix – und bis zu den Spielen wird er sicher wieder ganz fit sein.
Raphael Pallitsch: Fix über 1500 m!
Dank seiner sensationellen Leistungen in dieser Saison war Pallitsch schon vor Ende der Qualifikationsfrist am vergangenen Sonntag über 1500 m praktisch fix für Paris. Mit seinen Rekordläufen von Rehlingen (3:33,78) und Ostrava (3:33,59) sowie seinem in einem unvergesslichen Sprint auf den letzten 100 m erzielten sensationellen sechsten EM-Platz in Rom (3:33,60) hatte er seine erste Olympia-Teilnahme abgesichert. Als 35. von 45 zugelassenen 1500-m-Läufern reist er nach dem jetzigen Stand zu den Spielen.
Enzo Diessl: Fix über 110 m Hürden!
Gleich in seiner ersten Saison über die Männer-Hürden konnte sich Diessl für Olympia qualifizieren! Eine gewaltige Leistung des gerade einmal 20-Jährigen, der im Vorjahr U20-Europameister war. In der „Road to Paris“ liegt der von Beate Hochleitner trainierte Steirer, der heuer auf Anhieb über die 1,067 m hohen Hürden starke 13,40 Sekunden lief, auf dem 38. Platz. 40 Hürden-Sprinter sind bei den Spielen in Paris zugelassen.
Verena Mayr: Die Hoffnung lebt!
Siebenkämpferin Mayr, bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 Elfte, hatte großes Pech. Bis zum Wochenende lag sie in der „Road to Paris“ auf dem 24. Platz, der genau noch zur Qualifikation für Paris gereicht hätte. Martha Araujo aber wurde am vergangenen Sonntag, dem letzten Tag der Quali-Frist, mit 6329 Punkten kolumbianische Meisterin und verdrängte damit Verena Mayr auf Platz 25. Die Oberösterreicherin, die heuer bei der Hallen-WM in Glasgow im Fünfkampf großartige Fünfte (4466 Punkte) und in Götzis Staatsmeisterin im Siebenkampf (6196) geworden war, darf aber noch hoffen. Sagt eine der jetzt 24 qualifizierten Siebenkämpferinnen bis Donnerstag (24 Uhr) ab, rückt Mayr in das Teilnehmerfeld von Paris vor.
Karin Strametz: Die Hoffnung lebt!
Auch Strametz bot heuer eine sensationelle Saison! Alle ihre 15 Bestzeiten (zwischen 12,87 und 13,11) lief sie in dieser Saison. Mit ihren 12,87 Sekunden verpasste sie bei der EM in Rom als Gesamt-Zehnte das Hürden-Finale nur hauchdünn. Aber alle Anstrengungen, aller Einsatz reichten nicht, einen der nur 40 Startplätze im Damen-Hürdensprint zu ergattern. In der „Road to Paris“ kam sie auf den 45. Platz, wobei sie durch eine etwas fragwürdige Leistung bei den Afrika-Meisterschaften und einen zwar regelkonformen, aber erst unmittelbar vor Quali-Schluss vollzogenen Nationenwechsel zurückgeworfen worden war. Noch besitzt die 28-Jährige aber eine ganz kleine Chance für eine Olympia-Teilnahme in Paris. Dafür müssten aber gleich fünf im Ranking vor ihr liegende Hürdensprinterinnen noch für die Spiele absagen …
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