Der Kinderwunsch bei Frauen in Österreich stellt sich immer später ein. Dies liegt sowohl an karrieretechnischen als auch an persönlichen Gründen. Das Risiko, für Frauen über 40 Jahren nicht mehr auf natürlichem Weg schwanger zu werden, steigt aber stark an. Eine Eizellspende ist dann oft die letzte Chance auf ein Baby.
Bereits ab einem Alter von 30 Jahren nimmt die Qualität der Eizellen stark ab. Forschungen ergaben, dass bei einer 40-jährigen Frau nur 10 bis 20 % der Eizellen eine gute Qualität aufweisen. Deshalb ziehen immer mehr Frauen ab diesem Alter eine Eizellenspende in Erwägung. Die Eizellenspende ist in Österreich seit 2015 erlaubt. Von da an stieg die Nachfrage deutlich an. Die In-Vitro-Fertilisation (IVF) bietet Frauen, welche als unfruchtbar gelten, die Möglichkeit schwanger werden zu können.
Es gibt zu wenig Eizellenspenderinnen
Doch leider ist die Warteschlange für Empfängerinnen lang, da zu wenige Eizellspenderinnen in Österreich vorhanden sind. „Freiwillige Spenderinnen müssen unter 30 sein, sodass eine gute Qualität der Eizellen gewährleistet wird“, erklärt Dr. Leonhard Loimer, Facharzt für Frauenheilkunde aus Linz bei einer Pressekonferenz in Wien. „In einem Prozess, welcher zwei Monate umfasst, unterzieht sich die Spenderin medizinischen Untersuchungen und Befragungen über das soziale Umfeld.“
Wie funktioniert eine Eizellenspende?
In der Vorbereitungsphase verabreicht sich die Spenderin täglich hormonelle Spritzen. Unter leichter Narkose erfolgt dann zur Zyklusmitte die Entnahme ihrer Eizelle, welche dann mit dem Samen des Partners der Empfängerin befruchtet werden. Anschließend wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingepflanzt.
Wenig Aufmerksamkeit für dieses Thema
Sowohl eine Samenspende als auch eine Eizellenspende ist in Österreich legal, doch das Werben dafür nicht. Menschen dürfen nicht aktiv dazu aufgerufen werden, Spenderin oder Spender zu werden. Dr. Loimer: „Wie sollen die Eizellen beschafft werden, wenn der Gesetzgeber ein Gesetz erlässt, das jegliches Werben und Aufwandsentschädigungen für die Spende verbietet?“ Deshalb wird eine Änderung des Gesetzes gefordert.
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