Mehr als 130 erfasste H5N1-Infektionen in einem Dutzend US-Bundesstaaten gibt es nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC inzwischen. Noch immer ist die Datenlage zu den Übertragungen dünn und Gegenmaßnahmen laufen nur schleppend an. Allerdings wurden bereits vier Übertragungen auf Menschen registriert. Die US-Nahrungs- und Arzneimittelbehörde beruhigt aber Konsumentinnen und Konsumenten.
Das Vogelgrippevirus werde durch Pasteurisierung von Kuhmilch zuverlässig inaktiviert. Dies sei im Zuge von Versuchen mit hoch kontaminierter Milch festgestellt worden, erklärte die FDA am Dienstag.
Dass die Influenza-Viren vom Typ A(H5N1) für die Geflügelindustrie und auch für den Menschen gefährlich werden können, ist seit rund 15 Jahren bekannt. Doch man ging lange von Übertragungen via Fäkalien buchstäblich von „Vogel zu Vogel“, in seltenen Fällen bei intensivem Kontakt von Geflügel auf den Menschen, aus.
Plötzlicher Befall von Kühen
Das änderte sich aber im März dieses Jahres, als plötzlich bei Kühen in mehreren US-Bundesstaaten H5N1-Infektionen festgestellt wurden. Hinzu kamen bisher drei Erkrankungsfälle bei Menschen, Personen, die in landwirtschaftlichen Betrieben mit dem Melken von Kühen etc. beschäftigt waren. „Den US-Behörden ist es bisher nicht gelungen, die H5N1-Epidemie in Kuhherden zu stoppen. Laut den aktuellen Zahlen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden in den vergangenen 30 Tagen noch 56 Erkrankungen in sieben Bundesstaaten gefunden“, schrieb am Montag das Deutsche Ärzteblatt.
Eine Verschleppung der auch Rinder betreffenden A(H5N1)-Virusstämme wäre international natürlich ein Problem. Zumindest für die Milch aus dem Kühlregal des Lebensmittelhandels dürfte jetzt aber Entwarnung gelten. Zunächst hatten Erica Spackman vom US-Landwirtschaftsministerium und ihre Co-Autoren per PCR-Untersuchung in 60 von knapp 300 Milchproben Virus-Genom-Teile der Krankheitserreger nachweisen können. Über die Infektiösität sagt das aber nichts aus, weil für eine Infektion immer das gesamte lebende Virus notwendig ist.
Rohmilch vor und nach Behandlung getestet
Spackman und ihre Mitarbeiter haben deshalb im Auftrag der FDA und des US-Landwirtschaftsministeriums weitere Versuche durchgeführt. Zunächst testeten sie Rohmilch von 275 Proben auf intakte Krankheitserreger. Das war in knapp einem Viertel der Proben der Fall.
Die Wissenschaftler bauten deshalb im Labor eine Pasteurisierungsanlage nach, wie sie in der kommerziellen Milchwirtschaft verwendet wird. Dann wurden Milchproben künstlich mit fünf Millionen Viren kontaminiert und durch die Pasteurisierung geschleust. Anschließend war die Milch laut der Ärztezeitung frei von infektiösen Viren.
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