Live am Electric Love

Armin van Buuren: Der „God Of Trance“ kommt zu uns

Musik
03.07.2024 13:06

Morgen, am 4. Juli, beginnt die neue Auflage des Electric Love Festivals am Salzburgring. Rund 180.000 Fans werden an allen Tagen erwartet. Zu den Top-Stars zählt der holländische Star-DJ Armin van Buuren. Der „Krone“ erzählte er, warum er seine Live-Gigs zurückgeschraubt hat und warum das Festival für ihn so besonders ist.

(Bild: kmm)

Rund 180.000 Fans werden bei der diesjährigen Ausgabe des Electric Love Festivals am Salzburgring erwartet, was die von Techno und Trance durchzogene Veranstaltung zum größten Festival des Landes macht. Wie gewohnt kann die auch international renommierte Veranstaltung auf eine stattliche Anzahl an Top-Stars bauen, bei der der Holländer Armin van Buuren wohl noch besonders heraussticht. Für den 47-Jährigen ist der Auftritt im Westen Österreichs auch eine Rückkehr an eine erfolgreiche Wirkungsstätte, schließlich hat er schon unzählige legendäre Auftritte auf diesem Gelände abgeliefert. Der Auftritt kommt strenggenommen mit etwas Verspätung, denn laut eigenem Bekunden hat er sein Antreten 2023 bewusst abgesagt. „Ich liebe dieses Festival, es gehört zu meinen allerliebsten, aber man kann und sollte nicht jedes Jahr am selben Ort spielen. Die Fans sollen hungrig sein nach den Auftritten. Dafür braucht es zwischendurch ein bisschen Abstand.“

Familiär-musikalischer Background
Van Buuren ist nicht nur einer der ganz wenigen DJs, die unter ihrem richtigen Namen auftreten, er gehört seit gut 20 Jahren auch zu den allergrößten der Welt. Das „DJ Mag“ hat ihn insgesamt fünfmal auf Platz eins der „Top 100 DJs“ weltweit platziert, seit unglaublichen 22 Jahren rangiert er dauerhaft unter den Top-5. Seine Alben verkauften sich mehr als drei Millionen Mal und wie es für Künstler seiner Zunft üblich ist, jettet er quer über den Globus, um seine einzigartigen und vor allem erfolgreichen Trance-Sounds für Menschen live zugänglich zu machen. Kein schlechter Weg für den 47-Jährigen, der aus einer musikalischen Familie stammt, mit zehn von der Frau Mama seinen ersten Computer geschenkt bekam und dann sukzessive in die Welt der Elektronik rutschte. Mit der Single „Blue Fear“ schafft er es 1997 in die britischen Charts, Umsiedelungen nach London und später die USA waren damit vorgeprägt.

Dass es im Trance- und Electro-verrückten Holland viel Mitbewerb und Konkurrenz gibt, sieht van Buuren im „Krone“-Gespräch eher positiv. „Die Bühne ist ein Boxring. Wenn wir uns dort oben duellieren, dann herrscht schon sehr viel Wettbewerb. Abseits davon ist die gesamte Szene untereinander aber extrem hilfsbereit und unterstützend. Da die Niederlande so ein kleines Land sind, haben die Musiker und DJs schnell erkannt, dass es mehr Sinn macht, die Synergien zu verknüpfen und nicht die Ellenbogen auszufahren.“ Der Erfolg der holländischen DJs ist aber auch international begründet. „Die Dance- und auch Trance-Szene wurde in Detroit und Chicago erfunden. Auch die Deutschen und Engländer haben es anfangs besser gemacht, bevor wir Holländer endlich dran waren. Mittlerweile kriegen wir diesen Sound aber auch ganz gut hin“, lacht er verschmitzt.

Kooperationen über alle Grenzen hinweg
Van Buuren ist nicht nur ein international erfolgreicher DJ, sondern auch renommierter Radio-Host, der mit seiner Sendung „A State Of Trance“ seit 2001 wöchentlich on air ist und mittlerweile rund 40 Millionen Zuhörer in 84 verschiedenen Ländern begeistert. Seine Show ist ihm zumindest gleich wichtig wie seine Live-Performances, wenn nicht sogar mehr. Sie begründeten den globalen Ruhm des geborenen Leideners und mit ihr machte er Trance-Tracks einem Publikum zugänglich, dass die Musik vorher maximal vom Hörensagen kannte. Er kooperierte bereits mit unterschiedlichen Größen wie Sophie Ellis-Baxtor, Steve Aoki, der Indie-Band Kensington oder seinem großen Idol, dem französischen Elektro-Pionier Jean-Michel Jarre. Unlängst erst remixte er Bon Jovis legendären Rock-Hit „Keep The Faith“ und machte sich damit einer weiteren neuen Zielgruppe greifbar. Die Offenheit und das Fehlen jeglicher Berührungsängste gehören zu den wichtigsten Stärken des 47-Jährigen.

Spätestens seit dem tragischen Tod des schwedischen Top-DJs Avicii weiß man aber auch, welchem Druck die Stars des Genres mit ihren unzähligen Auftritten und der Vielfliegerei ausgesetzt sind. Auch van Buuren war nicht vor Rückschlägen gefeit und glitt zwischendurch schwer in den Alkoholismus ab. Ein Warnschrei war ausgerechnet die 2020 eingetroffene Corona-Pandemie, während der der Holländer erstmals tiefer reflektierte und dabei merkte, dass die Zeit für Frau und seine zwei Kinder bei all den vielen Flügen und Hotelaufenthalten auf der Strecke blieb. Der schnell eingeleitete Veränderungsprozess führt bei van Buuren nicht nur zu einem verstärkten Fokus auf die familiäre Komponente, sondern auch zu völligem Alkoholverzicht, Meditation und einem gesünderen Lebenswandel. „Ich verbringe meine Zeit heute viel lieber zu Hause bei der Familie und sage deshalb auch viele Auftritte ab, die ich früher gerne gemacht habe. Ich brauche die Auszeit, um motiviert und frisch ans Werk zu gehen.“

Zwischen legendär und übel
Sein aktuelles Album „Breathe In“ erschien im Jänner und verinnerlicht schon im Titel, dass es dem Mann mit dem schnellen Leben mittlerweile um die nötige Ruhe geht. Trotz all der großen Konzerte und legendären Auftritte hat van Buuren noch Ziele für die Zukunft. „Ich habe bislang noch nie in Island gespielt und es gibt auch verschiedene Länder in Afrika, in denen ich gerne einmal auftreten würde. Mir geht es bei meinen Gigs aber mehr um die Party und die Stimmung, als um das Land und die geografische Umgebung. Jedes Event hat seine Vor- und Nachteile. Ich hatte zum Beispiel in England legendäre Auftritte, aber auch ziemlich üble. Es gibt unterschiedliche Facetten, die einen Abend besonders glänzen lassen, oder derentwegen er auch mal in die Hose gehen kann.“ Beim Electric Love Festival darf man sich jedenfalls auf einen grandiosen Gig freuen. Auch wenn van Buuren mittlerweile gerne früher ins Bett geht – er wird morgen, am 4. Juli, um 00.10 Uhr direkt nach Scooter die Main Stage beschallen.

Live am Electric Love
Unter www.electriclove.at gibt es alle genauen Infos und die exakten Timetable für das gesamte Festival, das von 4. bis 6. Juli bei hoffentlich gutem Wetter über die Bühne geht. Hier finden Sie auch alle Informationen zu eventuell noch erhältlichen Ticket-Optionen.

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