Signale alarmieren

Wirtschaftskammer-Chefin: „Wird noch schwieriger“

Oberösterreich
04.07.2024 14:00

Produktionen werden verlagert, Auftragsbücher werden dünner, Mitarbeiter abgebaut, die Arbeitslosigkeit steigt, die Kosten wachsen – all das alarmiert Doris Hummer. „Ich schlafe nicht gut im Moment“, sagt die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, die der Blick nach vorne beunruhigt. Ihr Fazit: Es muss sich etwas ändern.

Ein Plus von mehr als 5000 Arbeitssuchenden im Vergleich zum Juni 2023 und damit ein Plus von 21,2% – die am Montag vom Arbeitsmarktservice veröffentlichten Zahlen schreckten auch Doris Hummer auf: „Quer durch alle Industriebereiche werden jetzt tatsächlich Mitarbeiter abgebaut.“

Doch nicht nur die Entwicklungen am Jobmarkt alarmieren die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich. So sagt Hummer über...

  • Die wirtschaftliche Entwicklung: „Die Insolenzen steigen, Umsätze gehen zurück, Gewinne schrumpfen, es werden sogar Verluste schlagend. Wir haben mit Abwanderung von Produktion zu kämpfen. Es wird anderswo investiert.“
  • Der Ist-Stand Oberösterreichs: „Wir haben an Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität verloren. Mit den Lohnkosten bewegen wir uns zehn Prozent über Deutschland.“
  • Handlungsbedarf: „Wir haben jetzt nicht mehr Zeit, zu sagen, naja, das Wachstum kommt schon noch oder es wird schon Mitte des Jahres besser werden. Wir müssen die Strukturreformen jetzt auf den Weg bringen.“
  • Die Frage des Zeitpunkts, um Reformen umzusetzen: Es ist uns völlig klar, dass jetzt eine Regierung, die sozusagen in den letzten Zügen ihrer Legislaturperiode ist, nicht mehr die großen Reformen auf den Weg bringen wird. Aber jetzt werden die Regierungsprogramme für die nächste Periode geschrieben.“
  • Themen, die angepackt werden müssen: „Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis zu einer Lohnnebenkostensenkung. Kein Mensch will den Leuten etwas wegnehmen. Wir können es uns auch nicht leisten, dass wir uns bei diesen großen Strukturreformen, wie einer Pensionsreform und Arbeitsmarktreform, wegducken, das geht sich nicht aus.“

  • Ausblick: „Blickt man auf die Daten, muss man als Verantwortungsträger der Republik extrem schlecht schlafen. Ich schlafe nicht gut im Moment, weil wir sehen, was noch auf uns zukommt. Es wird heuer noch schwieriger. Wir sind nicht im Tal angekommen.“
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