Oberösterreichs Schulen können zufrieden auf das vergangene Schuljahr zurückblicken: Fast alle Kandidaten haben die Matura erfolgreich geschafft. Der Lehrermangel besteht jedoch weiter. Es gibt im Moment zwar weniger offene Stellen als im Vorjahr, aber in den nächsten Jahren werden viele frei, an manchen Schulen bis zu 70 Prozent.
Am Freitag beginnen für 200.000 Schüler und 21.000 Lehrer an Oberösterreichs Schulen die Sommerferien. Besonders erfreulich ist das Schuljahresende für die 6097 Maturanten: Rund 99 Prozent von ihnen bestanden ihre Prüfungen. „Die Generation, die Corona total miterlebt hat, hat jetzt die Matura geschafft“, so Bildungsdirektor Alfred Klampfer, der mit Bildungsreferentin Christine Haberlander Bilanz über das Schuljahr zog.
Quereinsteiger erzählt
Neu an Schulen angestellt wurden dieses Jahr 1615 Lehrer. 112 wechselten aus anderen Berufen an die Schulen, 89 davon in Pflichtschulen, 23 in AHS und BHS. Nur drei unter ihnen beendeten ihre neue Tätigkeit während des Jahres wieder. Stellvertretend für alle Quereinsteiger berichtete Christian Rößner, der an der MS Münichholz in Steyr unterrichtet, von seinen Erfahrungen: „Die Herausforderungen sind groß.“ Aber er sei dennoch dankbar, diese Chance zu haben. „Es ist wertvoll, dass durch die Quereinsteiger neuer Input in die Schulen geholt wird.“ Er und vier weitere Lehrer an seiner Schule, die aus anderen Berufsfeldern kommen, seien „gut im System angekommen“.
Schulpsychologen fehlen
Für das nächste Schuljahr haben sich schon 29 Quereinsteiger gemeldet. Insgesamt müssen noch ungefähr 100 Lehrerstellen besetzt werden. „Die Situation ist entspannter als im Vorjahr, überraschend viele haben sich für die Stellen beworben. Aber die nächste Pensionierungswelle steht an, in manchen Schulen betrifft sie bis zu 70 Prozent der Lehrer“, blickt Klampfer besorgt in die Zukunft. Vor allem in den Pflichtschulen bleibt der Lehrermangel bestehen. Noch schwieriger ist es, genügend Psychologen zu finden. „Die Stellen für den geplanten Ausbau der Schulpsychologie zu besetzen, dauert länger, als ich erwartet hatte. Wir spüren den Fachkräftemangel“, beschreibt Haberlander.
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