Eine spektakuläre Küstenlandschaft, üppige Vegetation, angenehme Temperaturen, die herrliche französische Küche sowie eine herzliche Gastfreundschaft machen es leicht, sich in diesen Teil Frankreichs zu verlieben. Ein Roadtrip erweist sich als ideal, um die Bretagne zu entdecken!
Einen Direktflug gibt es momentan nicht, so bietet sich von Wien ab die Anreise via Frankfurt in die bretonische Hauptstadt Rennes an. Wir haben bei Sunny Cars schon vor Langem ein Mietauto reserviert. Da es ein kleiner Flughafen und somit alles gut überschaubar ist, sitzen wir bald hinter dem Steuer und beginnen unseren Roadtrip auf der persönlichen Strecke aus den 146 vorgeschlagenen Routes du Bonheur, wie sich die Glücksrouten der französischen Hotelvereinigung Relais & Châteaux nennen.
ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:www.france.fr
ANREISE/WEITERREISE:
HOTELS:
Vor 70 Jahren ist Relais & Châteaux gegründet worden, aus dem Gedanken, dass acht Freunde ihre Häuser von Paris bis Nizza miteinander verbinden und für Reisende so zu einer schönen Reisestrecke machen wollten. Aus der kleinen Idee ist mittlerweile ein weltumspannendes Netzwerk entstanden, das aus über 580 Hotels und Restaurants besteht, die sich auf gemeinsame Werte und Visionen zurückbesinnen.
DIE ERSTE ETAPPE
Die Domaine de Rochevilaine, ein einzigartiges Ensemble aus historischen Herrenhäusern mit lediglich 34 Zimmern & Suiten sowie einem großzügigen Spa inklusive Hallenbad, liegt traumhaft auf einer felsigen Halbinsel an der zerklüfteten Küste und bedient alle Klischees, die man sich in der Bretagne erwartet. Überall blühen Hortensien und andere Pflanzen so üppig und farbenprächtig, dass man neidisch werden könnte.
Das Restaurant ist berühmt für seine hervorragende Küche (Tipp: Meeresfrüchte, Hummer-Menü) und entspricht somit perfekt den Werten der Mitglieder von Relais & Châteaux, denen auch eine herzliche Gastfreundschaft überaus wichtig ist, die im Einklang mit der Natur steht, was so viel heißt, als dass Nachhaltigkeit, Regionalität, Schonung der Ressourcen und Reduzierung der CO2-Bilanz fest in der DNA verankert sind – was sogar der UNESCO in einem Manifest präsentiert wurde.
Unsere erste Etappe eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt, um die Umgebung zu erkunden. Als Top-Sehenswürdigkeit gilt etwa das Château de Suscinio, ein Bilderbuchschloss in klassischer Burgenarchitektur aus dem Mittelalter. Die Salzgärten von Guérande sind nicht weit, Abstecher nach Vannes mit seinem historischen Zentrum oder in die Seebäder La Baule oder Quiberon sind empfehlenswert. Bei Schönwetter zahlt sich auch ein Besuch der Insel Belle-Île aus, die mit der Fähre zu erreichen ist. Am Weg liegt zudem Carnac, welches für mehr als 3000 Menhire (bretonische Steine) weltberühmt ist. Die 7000 Jahre alten Steinreihen sind Zeugnis der europäischen Vorgeschichte.
DIE ZWEITE ETAPPE
Insgesamt 81 Kilometer entfernt in Kervignac befindet sich als zweites Ziel der Glücksroute die Domaine de Locguénolé (45 Zimmer). Der kleine Landsitz liegt charmant in einem Park an einem langen Meeresarm und wurde vor Kurzem nach aufwendiger dreijähriger Renovierung wieder geöffnet. Den Gästen stehen zwei wunderbare Restaurants zur Auswahl, außerdem gibt es ein schönes Outdoor-Schwimmbad und ein Spa. Wer eine kreative Küche, Meeresfrüchte und eine passende Weinbegleitung schätzt, wird hier sicher nicht enttäuscht.
Nach einem herrlichen Frühstück geht es weiter nach Pont-Aven, einem malerischen Ort, bekannt geworden durch eine Gruppe französischer Maler rund um Paul Gauguin (z. B. „Die David-Mühle in Pont-Aven“, 1894, Musée d’Orsay).
TIPP: Von 3.10.2024 bis 19.1.2025 zeigt das Bank Austria Kunstforum Wien eine große Retrospektive zum Werk Paul Gauguins – die erste in Österreich seit 1960.
DIE DRITTE ETAPPE
Zu den meistbesuchten historischen Stätten der Bretagne gehört auch Ville Colse, die Altstadt von Concarneaus, die auf einer Insel liegt und von einer Mauer umgeben ist. Der nächste Stopp ist Quimper, die Hauptstadt des Departements Finistère, eine bretonische Perle mit vielen Fachwerkhäusern und einer mächtigen Kathedrale. Heute geht es noch an die Nordküste – die weiteste Strecke bei unserem Roadtrip –, wo in Roscoff das Le Brittany & Spa auf uns wartet.
Es ist ein Schmuckstück mit nur 29 Zimmern und besteht aus einem alten Steinhaus mit modernem Zubau aus Glas, glänzt mit einer von Michelin ausgezeichneten Küche und zeigt uns, dass jedes der Häuser bei Relais & Châteaux sehr unterschiedlich sein kann, aber alle von der Größe überschaubar und persönlich sind.
Der Ort ist prädestiniert für die Thalassotherapie – das Meer ist allgegenwärtig, das Klima mild und die Luft jodreich. Roscoff verfügt über eine schöne Bausubstanz aus Granithäusern, und über Lokale, in denen zur Happy-Hour Austern wohlfeil mit einem Glas Wein angeboten werden, was nicht nur Touristen zum Genuss einlädt. Es gefällt mir, neben Einheimischen am langen Tisch in der späten Abendsonne diese für uns seltenen Leckerbissen zu kosten, die nirgendwo sonst so günstig zu haben sind, sich über das Wetter, das hier ständig wechselt und meist um die 20 Grad bietet, auszutauschen, und sich am Puls des französischen Lebensgefühls zu wähnen.
DIE VIERTE ETAPPE
Die Küste im Norden erfreut mit vielen traumhaften Ausblicken, es ist herrlich, barfuß am weißen Sand zwischen den Dünen von Keremma oder bei Kerlouan spazieren zu gehen. Spektakulär ist auch die Côte de Granit Rose, die rosa Granitküste, die sich etwa bei Ploumanac’h überwältigend zeigt. In Trébeurden schlussendlich befindet sich das letzte Ziel auf unserer persönlichen Glücksroute, das Manoir de Lan Kerellec. Dabei handelt es sich um ein familiengeführtes Juwel. 18 Zimmer, bezaubernder Panoramablick, erstklassiges Sterne-Restaurant, ein Platz, an dem man gerne länger bleiben würde.
Bevor es schließlich wieder heimwärts geht, ist ein Abstecher zum Cap Fréhel unumgänglich. Atemberaubende Ausblicke und das Fort La Latte an einem wilden Felsenkliff, das oft schon als Filmkulisse diente, lohnen den Umweg bei der Rückreise. Cancale ist die „Austern-Hauptstadt“ der Bretagne. Der Planktonreichtum in der Bucht des Mont Saint-Michel verleiht ihnen einen typischen Geschmack, der hohe Tidenhub tut das Übrige – in einem der zahlreichen Lokale an der Uferpromenade oder am Austern-Standl beim Leuchtturm können wir uns noch einmal selbst davon überzeugen!
Übrigens: Hier gilt das Austern-Schlürfen nicht als Luxus, am Stand zahlt man im günstigsten Fall 50 Cent pro Stück.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.