Praktisch und flexibel

E-Auto-Wallboxen zum Mitnehmen im Test

Motor
04.07.2024 20:43

Elektroautos haben im Alltag dann am meisten Sinn, wenn man zu Hause laden kann. Umso praktischer ist es, wenn man seine Wallbox mitnehmen und flexibel woanders verwenden kann. Solche mobilen Geräte hat nun der ÖAMTC mit seinen Partnern getestet.

(Bild: kmm)

Sogenannte „Mobile Charger“ können flexibel an wechselnden Orten (beispielsweise am Zweitwohnsitz) an vorhandene Steckdosen angeschlossen werden. Im aktuellen Test wurden sieben Modelle hinsichtlich Sicherheit, Ausstattung, Funktion und App getestet. „Der Test zeigt, dass sich mobile Ladeeinrichtungen nicht hinter den fest installierten Wallboxen verstecken müssen. Sechs der sieben Exemplare sind ‘gut‘, eines ‘befriedigend‘ – die Unterschiede liegen im Ausstattungsumfang und dem Preis, der von ca. 200 bis 1500 Euro reichen kann“, resümiert ÖAMTC-Techniker Florian Merker.

Nervige Ladeabbrüche, die im schlimmsten Fall ein nicht geladenes Auto zur Folge haben, gehören ebenso der Vergangenheit an wie Sicherheitsmängel der verbauten Abschalteinrichtungen bei Fehlerströmen.

(Bild: ÖAMTC/Ralph Wagner)

Juice Booster air 3 als Testsieger
Bester im Test mit der Note 1,6 („Gut“) ist der „Booster air 3“ von Juice aus der Schweiz. Der Mobile Charger konnte auf ganzer Linie überzeugen und bis auf den zu hohen Standby-Verbrauch und das etwas starre Kabel fanden die Tester keine Mängel. Dazu gesellt sich die kompakte, wertige und robuste Bauform mit Wechseladaptern, Autorisierung per Funkerkennung im Ladestecker, eine konfigurierbare Taste und eine sehr gute App mit großem Funktionsumfang.

Die Ergebnisse im Überblick – zum Vergrößern bitte Klicken! (Bild: ÖAMTC)
Die Ergebnisse im Überblick – zum Vergrößern bitte Klicken!

Der „NRGkick“ vom österreichischen Hersteller DiniTech (Note 1,8) kommt mit einem cleveren Wechseladaptersystem und einer top ausgestatteten sowie intuitiv zu bedienenden App und überzeugt insgesamt durch ein unkompliziertes Handling sowie sicheres Laden. Der Ladestrom lässt sich dabei über die Sensortasten an der Elektronikeinheit sowie über die App einstellen. Lediglich der Standby-Verbrauch könnte noch niedriger sein.

Die Adapter des DiniTech-Gerätes (Bild: ÖAMTC/Ralph Wagner)
Die Adapter des DiniTech-Gerätes

Die „Habu“ von Green Cell aus Polen (ebenfalls Note 1,8) ist das einzige Modell im Test ohne zusätzliche Blackbox, denn hier ist die komplette Elektronik in den beiden Steckern verbaut. Dazu gesellt sich im Ladestecker nicht nur ein LED-Licht sondern auch ein Display samt Bedientaste, über die der Ladestrom dreistufig angepasst werden kann. Die Vernetzung zur gelungenen App erfolgt per Bluetooth und mit integriertem Mobilfunk klappt der Zugriff auf die Wallbox auch aus der Ferne. Komplettiert wird das Ganze durch einen niedrigen Standby-Verbrauch. Einziges Manko: Es fehlt ein Wechseladaptersystem.

Green Cell Habu (Bild: ÖAMTC/Ralph Wagner)
Green Cell Habu

Bei der mobilen Ladeeinrichtung von Mercedes-Benz muss der CEE-Adapter für das Wechselsystem extra gekauft werden, mitgeliefert wird lediglich der Adapter für die Schuko-Steckdose. Dennoch kann sich der Mobile Charger dank der sicheren und zuverlässigen Ladefunktion mit der Note 1,8 ein gutes Ergebnis sichern. Vernetzung per WLAN, eine praktische App und die Möglichkeit, direkt am Gerät und aus der Ferne den Ladestrom einstellen zu können, sind Pluspunkte. Auch der geringe Standby-Verbrauch fällt positiv auf.

Ebenfalls „gut“ im Test: Der „One“ von NEcharge (Note 2,1), auch aus Österreich. Er überzeugt mit problemlosen Ladeeigenschaften und sicherer Funktion. Zusätzliche Ausstattungsmerkmale sind – bis auf die OCPP-Funktion und das Einstellen des Ladestroms direkt an der Wallbox – allerdings nicht vorhanden. Dafür gibt es eine gut erkennbare Ladesignalisierung auf der Front des Geräts.

Mit Note 2,3 auch noch „gut“ – die „Mobile Ladestation Universal Set 11 kW„ von Lapp aus Deutschland. Sie zählt zu den günstigeren Exemplaren und beschränkt sich einzig und allein auf die Grundfunktion des Ladens. Ausstattung abseits der Wechseladapterfunktion gibt es leider keine. Im Set befinden sich zwei Adapter, weitere können optional dazu gekauft werden.

Das Gerät von Junsun mit der kryptischen Bezeichnung SYCDQ316 schafft es nur auf den letzten Platz in diesem Vergleich („Befriedigend“). Hinsichtlich Funktion und Sicherheit gibt es nichts auszusetzen, doch eklatante Mängel beim Typenschild – hier wird kein Hersteller angeführt, wie laut Norm erforderlich – führen zu einer Abwertung. Die Ausstattung mit einem Display und einer Ladestromeinstellung geht angesichts des günstigen Preises in Ordnung, Vernetzung oder App fehlen dagegen.

Generell rät der ÖAMTC bei einem Mobile Charger zu einer Ladeleistung von 11 kW. „Mehr als 11 kW sind nicht sinnvoll, da über eine normale Steckdose meist nicht mehr Leistung zur Verfügung steht. Außerdem bräuchte man eine Genehmigung des jeweiligen Netzbetreibers. Bei weniger als 11 kW sinkt die Leistung, das Laden dauert also entsprechend länger“, erklärt der Techniker des Mobilitätsclubs. Zudem sollten die Anbieter sogenannte „codierte“ Steckdosen-Adapter mitliefern, dann wird die verwendete Steckdose automatisch erkannt und eine Überlastung verhindert.

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