Der Anfang vom Ende?

Bericht: Biden denkt nun doch über Rücktritt nach

Ausland
03.07.2024 16:59

US-Präsident Joe Biden (81) hält einen Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf nun offenbar doch für möglich. Dies dürfte die Konsequenz aus dem verheerenden Auftritt im TV-Wahlduell mit Herausforderer Donald Trump sein. Biden gilt seit Tagen als angezählt.

Laut „New York Times“ habe Biden einem „wichtigen Verbündeten gesagt, dass er weiß, dass er seine Kandidatur möglicherweise nicht retten kann“. Gelinge es ihm in den kommenden Tagen nicht, die Öffentlichkeit von seiner Eignung für das Präsidenten-Amt zu überzeugen, sei auch ein Rückzug möglich.

Kaum Zeit mehr, um Vertrauen zurückzugewinnen
Der US-Präsident, der, wie der Verbündete betonte, noch tief im Kampf um seine Wiederwahl steckt, weiß, dass seine nächsten Auftritte vor dem Feiertagswochenende – darunter ein für Freitag geplantes Interview mit ABC News und Wahlkampfauftritte in Pennsylvania und Wisconsin – gut laufen müssen.

Die Debatte mit seinem Herausforderer Donald Trump könnte den Anfang vom Ende von Joe Bidens Wahlkampagne gewesen sein. (Bild: AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS)
Die Debatte mit seinem Herausforderer Donald Trump könnte den Anfang vom Ende von Joe Bidens Wahlkampagne gewesen sein.

Weißes Haus dementiert (noch)
„Er weiß, dass wir am Ende des Wochenendes ganz anders dastehen, wenn er noch zwei solche Veranstaltungen hat“, sagte der Verbündete der „New York Times“ und bezog sich dabei auf Bidens stockenden und unkonzentrierten Auftritt in der vergangenen Debatte. Ein Sprecher des Weißen Hauses hingegen bezeichnete dies als „absolut falsch“. 

Dennoch handelt es sich um das erste Anzeichen, dass Biden nun doch über einen Rückzug nachdenken dürfte. Erst am Wochenende beriet er sich mit seinem engsten Familienkreis zur aktuellen Lage, zeigte sich danach aber durchaus kämpferisch, weiter im Rennen bleiben zu wollen.

Alarmglocken schrillen selbst in eigener Partei
Zuletzt wurden jedenfalls immer größere Bedenken – auch aus den Reihen der Demokraten – laut, die Biden als nicht mehr fit genug für den Wahlkampf oder gar für das Präsidentschaftsamt sahen. Der verheerende Auftritt bei der Debatte mit Trump vergangene Woche ließ dann endgültig alle Alarmglocken schrillen: Der Präsident sprach dabei mit heiserer Stimme, verhedderte sich wiederholt in seinen Formulierungen und ließ ganze Sätze einfach unbeendet.

Wer könnte statt Biden in den Ring steigen?
Sollte Biden nun tatsächlich den Schritt vollziehen und sich aus dem Rennen nehmen, müssen die Demokraten schnell eine Ersatzkandidatin oder einen Ersatzkandidaten aus dem Hut zaubern. Logische Kandidatin wäre wohl Vizepräsidentin Kamala Harris, die in ihrer Amtszeit jedoch nicht sonderlich viele Bonuspunkte bei den Amerikanern sammeln konnte – ihre Umfragewerte sind derzeit eher bescheiden.

Einige einflussreiche Parteivertreter haben aber auch bereits andere Namen in den Ring geworfen: etwa Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom oder Gretchen Whitmer aus Michigan. Immer wieder gehandelt wird auch Michelle Obama, der von Polit-Experten auch die besten Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt werden – diese hatte bis zuletzt aber immer wieder ausgeschlossen, selbst antreten zu wollen,

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