Stadtvize auf TikTok

„Mir war klar, dass ich mit dem Video polarisiere“

VP-Vizebürgermeister Martin Hajart war am Linzer Hauptplatz als Kebap-Verkäufer in Aktion

(Bild: ZVG)

Über ein TikTok-Video des Linzer VP-Vizebürgermeisters Martin Hajart scheiden sich die Geister. Er brüllt aus seinem Rathaus-Büro heraus, dass es kein Verbrechen sei, einen Döner zu essen. Als Provakation sehen viele auch, dass er am Tag nach dem EM-Aus gegen die Türkei Kebaps um einen Euro verkaufte.

Über 65.000 Personen haben sich das jüngste Video von Vizebürgermeister Martin Hajart bereits auf TikTok angesehen. Er blickt zunächst auf eine Kebab-Rechnung um sechs Euro, ehe er zum Fenster seines Büros im alten Rathaus eilt und skandiert, dass Döner-Essen doch kein Verbrechen sei. Damit traf er aber nicht jedermanns Geschmack.

Öl in Feuer gegossen
Öl ins Feuer goss Hajart zusätzlich mit seiner gestrigen Aktion am Hauptplatz. Ausgerechnet einen Tag nach dem bitteren EM-Aus gegen die Türkei verkaufte er in Lederhosen gekleidet das türkische Nationalgericht an seine TikTok-Fans um einen Euro.

Die Preise für Döner sind ein absolutes Thema der Jugend. Darum habe ich es auch aufgegriffen. Es war klar, dass ich mit dem Video polarisiere.

Martin Hajart, Linzer VP-Stadtvize

„Das war Zufall, der Termin stand schon seit Wochen fest. Man könnte aber auch sagen, so eine Aktion macht einen guten Verlierer aus“, so Hajart. Ihm sei aber durchaus bewusst, dass er mit dem Video polarisiert. „Das war mir klar. Es ist aber ein absolutes Thema der Jugend, dass die Döner billiger werden müssen. In Deutschland hat sich auch schon Bundeskanzler Scholz dazu zu Wort gemeldet. Die saftige Rechnung zeigt, wie die Inflation die Preise in die Höhe treibt“, meint der schwarze Stadtvize.

Zu seinem lauten Geschrei aus dem Fenster sagt er: „Das habe ich in Anlehnung auf einen Tik-Tok-Trend getan. Da heißt es, Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen.“

Bürgermeister hält nicht viel von der Aktion
Der Linzer Stadtchef Klaus Luger (SP) ist von der Videoaktion seines Kollegen wenig angetan: „Für so einen Blödsinn habe ich als Bürgermeister keine Zeit. Ich habe einen Job, der mich fordert.“