20 Kinder erschossen
Grausamer Amoklauf an US-Volksschule
Der Todesschütze - nach Angaben des TV-Senders CNN ein 20-Jähriger namens Adam Lanza - war kurz nach 9 Uhr früh (Ortszeit) in die "Sandy Hook"-Volksschule eingedrungen und hatte dort das Feuer eröffnet. Er erschoss großteils Kinder zwischen fünf und zehn Jahren. "Seine Leiche liegt in einem Klassenzimmer", berichtete ein Augenzeuge kurz nach den schrecklichen Szenen. Der Todesschütze hat offenbar Selbstmord verübt. Nach Angaben der Behörden gaben die Polizisten bei ihrem Einsatz nämlich keinen Schuss ab.
Laut Polizei waren 18 der Kinder auf der Stelle tot, zwei weitere starben später im Krankenhaus. Berichten zufolge befinden sich auch die Schuldirektorin und ein Schulpsychologe unter den Opfern. Sie hätten während einer Konferenz die Schüsse gehört und seien zusammen mit dem stellvertretenden Schulleiter aus dem Raum gegangen, um nachzusehen.
Todesschütze richtete auch eigene Mutter
Laut CNN ist auch die Mutter des mutmaßlichen Amokläufers, Nancy Lanza, unter den Opfern. Sie habe als Lehrerin an der Schule gearbeitet. Ihre Leiche sei allerdings in ihrer Wohnung in Newtown gefunden worden, wo der 20-Jährige mit ihr gemeinsam gelebt hatte.
Entgegen ersten Meldungen ist der Vater des jungen Mannes nicht unter den Opfern, auch der ältere Bruder Ryan nicht. Die Angehörigen werden laufend von der Polizei befragt, um die Hintergründe der Tat zu klären. Adam Lanza soll an einer Form von Autismus gelitten haben, erklärte ein Familienmitglied gegenüber Ermittlern.
Polizei sprach von einem "Bild des Grauens"
Den Beamten habe sich in der Schule ein "Bild des Grauens" geboten. "So etwas haben wir niemals zuvor gesehen", sagte Paul Vance von der Staatspolizei Connecticut in Newtown. Lanza soll rund 100 Schüsse abgegeben haben. "Es machte Bang, Bang, ich habe Schreie gehört", schilderte ein Junge die chaotische Szene in der Schule. Dann seien Polizisten und Lehrer in sein Klassenzimmer gestürmt und hätten ihn aus dem Raum gedrängt. Ein anderes Kind berichtete, die Lehrer hätten sie mit der Begründung aus der Schule geführt, dass es dort "ein wildes Tier" gebe.
Alle Lehrer versuchten in Panik, ihre Schüler in Sicherheit zu bringen. Einige versteckten sich nach Angaben von Augenzeugen in einer Toilette, andere in einem Schrank. Die Polizei stellte drei Waffen sicher: ein halbautomatisches Sturmgewehr und zwei Pistolen.
"Unsere Herzen sind gebrochen"
Amerika ist nach der Gräueltat unter Schock, Politiker suchten verzweifelt nach Worten. "Unsere Herzen sind gebrochen", sagte Obama. "Heute Abend werde ich tun, was alle Eltern tun werden: Ich werde meine Kinder noch fester umarmen." Derartige Tragödien passierten zu häufig in den USA. Obama deutete die Notwendigkeit an, gegen die lockeren Waffengesetze vorzugehen.
Der Gouverneur von Connecticut, Dan Malloy, meinte: "Das Böse hat unsere Gemeinde besucht. Es ist eine schreckliche Zeit." Malloy fügte tröstend hinzu: "Wir werden damit fertig werden."
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