60 Gesetze sollen in der letzten Plenarwoche des Nationalrats vor der Sommerpause noch schnell durchgeboxt werden, das ist die gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht: Gleich der erste Tag begann wieder mit einem unwürdigen Schauspiel.
Während einer hitzigen Debatte mit gegenseitigen Beschuldigungen und Vorwürfen fielen Ausdrücke wie „Lügner“ „grottenschlecht“ und „korrupt“. Drohungen wie „Sei froh, dass du die paar Zentimeter Immunität hast da vorne!“ und „Pass auf, was du jetzt sagst!“ Die Frage „Wie schäbig kann man sein?“ als verächtlicher Zwischenruf. Private Anspielungen inklusive.
Der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer nahm erst nach dreifacher Bitte um einen Ordnungsruf Stellung und beließ es bei der Aufforderung, trotz Wahlkampfs die Würde des Hohen Hauses zu achten. Familiäre Beziehungen der Rednerinnen und Redner hätten in den Parlamentsdebatten nichts verloren.
Bewundernswert bei diesem Hick-Hack wie immer die Gebärdendolmetscherinnen. Wie diese insgesamt 14 Frauen und zwei Männer es schaffen, mit wenigen Hand- und Lippenbewegungen schnell vorgetragenen Politsprech exklusive Beschimpfungen zu übersetzen, bleibt dem Zuschauer ein ewiges Rätsel. Was sie sich dabei denken, ebenso.
Übrigens: Von unserem Fußball-Nationalteam und seinem Trainer könnten sich die Parlamentarier einiges abschauen. Leistungen anerkennen statt Misserfolge beklagen. Vor allem aber Teamgeist und Respekt.
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