Regierungsamt?

Landesrat Hattmannsdorfer aus OÖ bald in Wien

Landesrat Hattmannsdorfer betritt die große bundespolitische Bühne.

(Bild: Land OÖ)

Der oberösterreichische Soziallandesrat und bestens vernetzte ÖVP-Politiker Wolfgang Hattmannsdorfer wird Generalsekretär in der Wirtschaftskammer. Wird der 44-Jährige für ein Amt in der Bundesregierung vorbereitet?

Am Donnerstagvormittag soll die aufsehenerregende Personalie im Heinrich-Gleißner-Haus in Linz offiziell bestätigt werden: Soziallandesrat Hattmannsdorfer, seit Oktober 2021 in der Landesregierung von LH Thomas Stelzer und davor Manager der oberösterreichischen ÖVP, geht mit Jahreswechsel nach Wien.

Nachfolger für Karlheinz Kopf
Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer hat den Spitzenpolitiker als neuen Generalsekretär vorgeschlagen. Er soll das Amt von Karlheinz Kopf (ÖVP) übernehmen, für den schon seit längerer Zeit ein Nachfolger gesucht wurde. So viel zu den Mittwochabend bestätigten Information der „Krone“.

Der scheidende WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf

(Bild: Wolfgang Wolak / Verlagsgruppe News / picturedesk.com)

Aber was steckt wirklich dahinter? ÖVP-Insider vermuten, dass Hattmannsdorfer auf ein noch höheres Amt vorbereitet werden soll. Schon vor Wochen war zu hören, dass der Landesrat nach der Wahl bei einer möglichen Regierungskoalition mit der FPÖ für ein Amt in der Bundesregierung infrage komme.

Hardliner und bestens vernetzt
Hattmannsdorfer gilt in der Partei als Hardliner und bestens vernetzt (etwa mit dem niederösterreichischen LH-Vize Stephan Pernkopf), hat bei der Einführung einer Deutschpflicht für Migranten und der Bezahlkarte für Asylwerber Akzente gesetzt. Das fand auch über die Grenzen hinaus Niederschlag. Der zweifache Vater gilt als der Erfinder des Begriffs „Leistungsversprechen“. Wer sich als Migrant bemüht, Deutsch lernt und sich integriert, kann es in Österreich zu etwas bringen.

Der Zeitpunkt des Wechsels ist nicht zufällig gewählt. Traditionell ist der Generalsekretär in der WKO mit einem Mandat im Nationalrat ausgestattet. Dass Hattmannsdorfer einen sicheren Platz auf der Bundesliste, die Kanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer demnächst präsentiert, bekommt, gilt schon als fix.

Nachfolge in OÖ noch offen
Wer Hattmannsdorfer in Oberösterreich folgt, ist offen: Am Abend war zu hören, dass der Innviertler ÖVP-Klubchef August Wöginger in die Heimat zurückkehren könnte. Oder Staatssekretärin Claudia Plakolm, von der Freunde erzählen, dass sie sich daheim im Mühlviertel wohler fühle als in Wien.