Forderung nach Rückzug

Interner Brief setzt Joe Biden unter Druck

Ausland
03.07.2024 20:04

Für viele Demokraten hat US-Präsident Joe Biden nach seinem TV-Debakel keine Chance mehr auf eine Wiederwahl. In der Partei kursiert bereits ein Brief, in dem der 81-Jährige dazu aufgefordert wird, auf seine Kandidatur zu verzichten. Dutzende Demokraten sollen erwägen, das Schreiben zu unterzeichnen.

Über die interne Meuterei berichtet „Bloomberg“ unter Berufung auf einen „hochrangigen Parteifunktionär“. Der Quelle zufolge lassen Demokraten, die derzeit in „traditionell sicheren demokratischen Bezirken zur Wiederwahl antreten, den Brief zirkulieren“. Viele von ihnen sehen im Schatten des US-Präsidenten auch ihre Erfolgschancen sinken.

Nach dem glanzlosen Auftritt von Biden bei der Präsidentschaftsdebatte in der vergangenen Woche wächst der interne Druck und die Enttäuschung der demokratischen Spender und Gesetzgeber auf den US-Präsidenten und sein Wahlkampfteam beinahe minütlich.

Die Sorge vor einer Wahlschlappe dürfte auch das Oval Office bereits erreicht haben. Am Mittwoch berichtete die „New York Times“, dass Biden selbst an seinen Erfolgsaussichten zweifle. Der Bericht wurde vom Weißen Haus als „falsch“ zurückgewiesen.

Sprecher weist Berichte zurück
US-Präsidialamtssprecher Andrew Bates schrieb auf sozialen Medien nach der Veröffentlichung des Artikels: „Diese Behauptung ist absolut falsch.“ Und er ergänzte: „Wenn uns die ,New York Times‘ mehr als sieben Minuten Zeit gegeben hätte, das zu kommentieren, hätten wir ihnen das auch so gesagt.“

Kurz nach Erscheinen des „New York Times“-Berichtes veröffentlichte der US-Sender CNN ebenfalls unter Berufung auf einen Verbündeten einen Bericht mit ähnlichem Inhalt. Dabei war unklar, ob es sich bei der Person um dieselbe Quelle handelte. 

Biden werde sich „auf gar keinen Fall“ aus dem Rennen zurückziehen, sagte auch Pressesprecherin Karine Jean-Pierre am Mittwoch vor Journalisten. „Er macht weiter als Präsident, er macht weiter mit seinem Wahlkampf“, fuhr die Sprecherin fort. Alles andere „was wir hören oder was berichtet wird, ist vollkommen falsch“.

TV-Debatte als Stolperstein
Der Auftritt des Demokraten bei der ersten Live-Debatte gegen den Republikaner Donald Trump hatte Sorgen über seine geistige und körperliche Fitness ausgelöst. Die bekanntesten Gesichter der Partei halten sich bisher mit harscher Kritik zurück und stehen öffentlich hinter Biden.

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Wäre auf der Bühne fast eingeschlafen.

(Bild: AP)

Joe Biden

Biden selbst hat öffentlich bekundet, an seiner Bewerbung festzuhalten. Seinen fahrigen Auftritt führte der US-Präsident auf den Jetlag nach zwei Auslandsreisen Anfang Juni zurück. 

Er habe sich entschieden, vor der Debatte mehrmals um die Welt zu reisen und dabei rund 100 Zeitzonen zu überqueren. „Ich habe nicht auf meine Mitarbeiter gehört und wäre auf der Bühne fast eingeschlafen.“ Das sei keine Entschuldigung, aber eine Erklärung.

Nächste Auftritte sind entscheidend
Biden will sich am Mittwoch mit demokratischen Gouverneuren treffen, um sich deren Unterstützung zu sichern. Am Freitag will er dem Sender ABC ein Interview geben. Zudem sind in den kommenden Tagen Wahlkampfauftritte in Wisconsin und Pennsylvania geplant. In der kommenden Woche will er eine Pressekonferenz beim NATO-Gipfel in Washington halten.

Eine Umfrage der Meinungsforscher von Siena College im Auftrag der „New York Times“ sah Trump bei 49 Prozent und Biden bei 43 Prozent. Dies sei „der größte Vorsprung“ den Trump bei einer Umfrage des Instituts je gehabt habe, berichtete die Zeitung.

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