Die ersten Länderspiele des österreichischen Fußball-Nationalteams nach dem Aus im EM-Achtelfinale gegen die Türkei (1:2) stehen Anfang September auf dem Programm. In der Nations League geht es im Herbst gegen Slowenien, Norwegen und Kasachstan nicht nur darum, in die stärkste Liga A zurückzukehren, sondern sich auch eine gute Ausgangsposition für die WM-Qualifikation im nächsten Jahr zu schaffen. Aktuell würde die ÖFB-Auswahl bei der Auslosung aus Topf eins gezogen. Teamchef Ralf Rangnick hat eine neue Mission vor Augen.
Maßgeblich ist die FIFA-Weltrangliste, in die aber die Ergebnisse der Nations League einfließen. „Wir sind im Moment im Ranking in Topf eins. Da wollen wir unbedingt auch bleiben“, gab ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick die Marschroute vor. Dass die Österreicher gute Karten haben, ist auch dem neuen WM-Quali-Format geschuldet: Mittlerweile zwölf Gruppen benötigen auch zwölf Gruppenköpfe. Der jeweilige Pool-Sieger qualifiziert sich auf direktem Weg für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, der Zweite muss in ein großes Play-off.
16 statt bisher 13 Startplätze hat Europa bei dem aufgestockten Riesen-Turnier in Nordamerika zur Verfügung. Vier der Tickets werden erst im März 2026 vergeben. Die zwölf Gruppenzweiten und die besten vier Teams der Nations League, die in der regulären Quali nicht in den Top zwei landen, spielen in vier Pfaden in K.o.-Spielen mit Halbfinale und Finale darum. Sollte es mit dem Direktticket nicht klappen, sollte Österreich zumindest in dieser Restplatzbörse kurz vor WM-Start vertreten sein. Rangnicks Vertrag läuft so lange, wie zumindest eine theoretische WM-Chance besteht – und verlängert sich im Erfolgsfall bis zur Endrunde.
Durststrecke soll enden
Seit 1998 hat Österreich an keiner Männer-WM teilgenommen. Die Qualifikation für 2026 beginnt möglicherweise erst in über einem Jahr und könnte in sechs Spielen und weniger als drei Monaten abgeschlossen sein. Die 55 UEFA-Verbände – ohne das suspendierte Russland wären es 54 – werden in Vierer- und Fünfergruppen gelost. Die Vierergruppen starten im September 2025. Für die Fünfergruppen stehen davor zusätzlich zwei Doppeltermine Ende März und Anfang Juni zur Verfügung.
Die Auslosung wird voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember über die Bühne gehen – in jedem Fall aber erst nach Abschluss der Nations-League-Gruppenphase. Zumal viele Teams von 20. bis 23. März in der Nationenliga noch die neuen Auf- und Abstiegsspiele bestreiten müssen, muss Rücksicht genommen werden, welche Teams in Vierer- und welche in Fünfergruppen kommen. Dazu verkompliziert das in der Liga A neu eingeführte Nations-League-Viertelfinale das Prozedere.
Österreich startet am 6. September in Ljubljana in die Nations League, drei Tage später geht es ebenfalls auswärts in Oslo gegen Erling Haaland und seine Norweger. Im Oktober folgt ein Heimdoppel gegen Kasachstan (10. Oktober) und Norwegen (13. Oktober) in Linz, ehe die Gruppenphase mit einem Gastspiel in Almaty im Osten Kasachstans (14. November) und schon drei Tage später einem Heimauftritt gegen Slowenien abgeschlossen wird.
In zwei Monaten geht es weiter
Die Entscheidung, wo gegen die Slowenen gespielt wird, muss der ÖFB bis Mitte Juli treffen. Infrage kommen laut Geschäftsführer Bernhard Neuhold Wien, Klagenfurt und Linz. Theoretisch sei es möglich, im Herbst kein Länderspiel in Wien zu haben, bestätigte Neuhold der APA. Im Frühjahr waren beide Heim-Länderspiele, die EM-Tests gegen die Türkei (6:1) und Serbien (2:1), in der Bundeshauptstadt über die Bühne gegangen.
Die erste Teamzusammenkunft nach dem EM-Aus wird in zwei Monaten in Kärnten erfolgen. Die ÖFB-Auswahl residiert vor dem Nations-League-Auftakt in Pörtschach und trainiert in Klagenfurt. Aus Kärnten geht es mit dem Bus nach Ljubljana, von dort laut Neuhold am ersten oder zweiten Tag nach dem Spiel direkt nach Oslo. Der Oktober-Lehrgang findet großteils in Windischgarsten statt, nur zu den Spielen geht es nach Linz.
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